Typisch deutsch: Ampeln

Symbol der deutschen Ordnung

Passanten und ein Radfahrer stehen auf dem Gehweg an einer Ampel.
Passanten und ein Radfahrer stehen auf dem Gehweg an einer Ampel © imago stock&people
Von Matthias Baxmann · 09.08.2018
"Bei Rot bleibe stehen, bei Grün kannst du gehen" - diesen Reim lernt jedes Kind in Deutschland, spätestens in der Verkehrserziehung. Diese Hörigkeit gegenüber Ampeln finden viele Menschen aus dem Ausland befremdlich.

Tejan Lamboi aus Sierra Leone:

"Ich finde es ein bisschen übertrieben, wie die Deutschen mit den Ampeln umgehen. Man muss immer warten, bis es Grün wird. Einmal war ich mit einem Freund aus England unterwegs, es war Rot, es kommt kein Auto und ich warte natürlich. Er sagt, Mann, komm geh doch! Verhalte dich doch nicht wie ein Deutscher, es kommt kein Auto, warum warten wir denn hier? In Sierra Leone sind die Ampeln schon lange kaputt. In der ganzen Hauptstadt funktionieren vielleicht noch drei oder vier."

Oliver Towfigh Nia aus dem Iran:

"Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, die Ampel ist so das Symbol für die deutsche Ordnung, also, man bleibt stehn und wartet bis es Grün ist. Aber was man jetzt sieht, dass den Radfahrern das egal ist und sie oft bei Rot über die Kreuzung fahren. Ich gehe auch ab und zu bei Rot rüber, wenn ich es eilig habe, außer wenn ich ein Kind sehe, dann bleibe ich immer stehen."

Malina Andronescu aus Rumänien:

"Diese Gelbphase gibt es in Rumänien nicht. Wenn man dort als Autofahrer sieht, es wird Gelb, dann muss man bremsen. Wenn man hier als Autofahrer sieht, es wird Gelb, dann beschleunigt man noch und wenn man Pech hat, dann bremst der vor einem. Ich bin hier in Deutschland einmal bei der Fahrprüfung wegen des grünen Pfeils durchgefallen, diesem Blechschild. Ich bin einfach durchgefahren, ohne anzuhalten. Da musste ich die Prüfung wiederholen, aber wahrscheinlich war meine Gesamtleistung auch nicht so toll."
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