TV-Moderatorin Bettina Tietjen

"Ich bin neugierig auf Menschen"

33:54 Minuten
Talkmasterin Bettina Tietjen im NDR-Fernsehen
Empfängt ihre Gäste mit einem Lächeln: Talkmasterin Bettina Tietjen. © picture alliance / dpa / radio tele nord
Bettina Tietjen im Gespräch mit Marco Schreyl · 10.10.2019
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Obwohl Bettina Tietjen aus dem Rheinland kommt, ist sie eines der prägenden Gesichter des NDR-Fernsehens. Mit sehr persönlichen Büchern über die Demenzerkrankung ihres Vaters und ihre Leidenschaft fürs Campen hat sie sich auch bundesweit einen Namen gemacht.
Herzhaftes Lachen, Neugier und Offenheit gegenüber anderen Menschen: Dafür ist Bettina Tietjen bekannt. Diese Eigenschaften seien auch genetisch bedingt, denn ihre Mutter sei genauso gewesen, meint Tietjen. Ihre Talkgäste empfängt sie seit über 25 Jahren in der Sendung "DAS" und – mit wechselnden Partnern – auch in der großen Talkshow des Norddeutschen Rundfunks. "Das, was ich sowieso gerne mache, dafür kriege ich auch noch Geld", bemerkt sie lachend.
Die Mutter von zwei Kindern ist seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie und ihr Mann haben schon vor 25 Jahren einen damals ungewöhnlichen Rollentausch vorgenommen: "Er kümmert sich um alles außer Geld verdienen. Ich wäre ohne ihn ziemlich aufgeschmissen."

Immer noch ein Tabuthema: Demenz

In Wuppertal geboren, wuchs Tietjen in einer sehr frommen Familie auf. Der frühe Tod einer ihrer drei Schwestern habe die Familie sehr belastet. Ebenso sei es nicht einfach gewesen, mit der zunehmenden Demenzerkrankung ihres Vaters umzugehen. "Man rutscht ganz allmählich in die Betreuerrolle." Durch die Krankheit ihres Vaters habe sie aber auch gelernt, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Diese Erfahrung habe ihr sehr viel gegeben. "Man kann gar nicht oft genug Danke sagen."
Obwohl viele Familien von Demenzerkrankungen betroffen seien, sei es immer noch ein sehr großes Tabuthema. Auch deshalb hat sie ein Buch geschrieben: "Unter Tränen gelacht. Mein Vater, die Demenz und ich" erschien 2015 und stand lange auf der Bestseller-Liste des "Spiegel".

"Campen ist Ballast abwerfen"

Nach diesem sehr ernsten Thema war es dann aber doch Zeit für etwas Lustiges: In diesem Jahr erschien "Tietjen auf Tour: Warum Camping mich glücklich macht". Die Familie fährt seit Jahren im Sommer immer vier Wochen lang weg. Ihr Lieblingsort: Korsika. Die Urlaube mit dem Camper seien ein "Roadtrip", denn "wir entscheiden heute, was wir morgen machen". Und das Wichtigste: "Campen ist Ballast abwerfen."
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