Tübinger Eberhard Karls Universität behält ihren umstrittenen Namen

    Baden-Württemberg, Tübingen: Ein Schild weißt auf die Eberhard-Karls-Universität Tübingen hin.
    Universität Tübingen © picture alliance / dpa
    22.07.2022
    Die Tübinger Eberhard Karls - Universität behält ihren Namen. Der Senat der Hochschule lehnte am Donnerstag einen Antrag auf eine Umbenennung ab, den Studierende gestellt hatten. Die für eine Umbenennung nötige Zweidrittelmehrheit kam nicht zustande. Der Name Eberhard Karls - Universität bezieht sich auf zwei Personen: Graf Eberhard, der Uni-Gründer, gilt als Antisemit, Herzog Karl Eugen, der seinen ersten Namen hinzufügte, soll Männer als Soldaten ins Ausland verkauft haben. Rektor Bernd Engler sagte nach der Entscheidung, die Universität wende sich seit Jahrzehnten gegen Antisemitismus, Rassismus und die Benachteiligung von Minderheiten. Der Name der Uni habe nie eine "unkritische Würdigung" der beiden Männer bedeutet. Diese hätten Bedeutendes für die Universität geleistet, seien aber "Menschen mit Fehlern" gewesen. Engler bat alle, die jetzt getroffene Entscheidung zu respektieren. Eine jahrelange Diskussion hätte die Universität gespalten. Engler fügte hinzu, die Geschichte jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Südwestdeutschland müsse stärker erforscht werden. Deshalb wolle die Hochschule einen Lehrstuhl für jüdische Geschichte einrichten.