Tsunami-Frühwarnsystem auch als Schutz vor Erdbeben einsetzbar

10.10.2005
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn (SPD), sieht in dem deutschen Tsunami-Frühwarnsystem auch einen potenziellen Schutz vor Erdbeben. Ein Einsatz des Systems zur Warnung vor anderen Katastrophen sei sogar kurzfristig vorstellbar, sagte Bulmahn im Deutschlandradio Kultur am Tag der Übergabe der ersten Messboje an Indonesien.
Bulmahn erklärte wörtlich: "Es unterscheidet sich nur eine Komponente." Daher funktioniere das System nicht nur bei Seebeben, sondern auch beim Schutz vor Erdbeben oder schweren Stürmen.

Das deutsche System führe dazu, dass sich die Zeit vom Beben bis zur Warnung auf wenige Minuten verkürze und zwar "deutlich unter den zehn Minuten, die bis jetzt erreichbar sind".

Bulmahn sagte weiter, Deutschland wolle sein technologisches Wissen Krisenregionen zur Verfügung stellen. Das Tsunami-Frühwarnsystem vor der indonesischen Küste solle in drei Jahren voll funktionsfähig sein. Davon profitierten dann auch die Anrainer.

Die Bundesbildungsministerin wies darauf hin, dass dies alles in internationaler Kooperation und Koordination mit der UNESCO geschehe. Von Beginn an sei der deutsche Beitrag mit anderen Systemen vernetzt worden.

Bulmahn betonte, dass die SPD auf Bildung und Forschung auch in einer neuen Regierung sehr großen Werte lege: "Ich kann Ihnen versichern, dass dieses Ministerium für die SPD eine wichtige Rolle spielt, und dass es sicherlich auch zu den Ministerien gehört, die für uns eine ganz besondere Wichtigkeit haben." Über ihre eigene Rolle in einer möglichen Großen Koalition wollte sie sich nicht äußern.