Tschaikowsky in Wort und Musik

Unzähmbare Wünsche

Das Diverso String Quartet
Das Diverso String Quartet spielte beim Tschaikowsky-Abend im Renaissance Theater Berlin © Wojciech Małkowicz/Live Music Now
16.11.2016
Nadeschda von Meck und Peter Tschaikowsky schrieben sich über 14 Jahre viele, sehr ausführliche Briefe. Begegnet sind sie sich jedoch nie. Stipendiaten von "Live Music Now" sowie die Schauspieler Gerd Wameling und Maria Hartmann gestalteten einen Tschaikowsky-Abend im Renaissance Theater in Berlin.
"Ich befriedige meinen unzähmbaren Wunsch …" - Peter Tschaikowsky und Nadeshda von Meck schrieben sich in 14 Jahren über 1200 Briefe. 1876 hatte die sehr vermögende Witwe von Meck dem Komponisten zwecks einer Komposition geschrieben. Daraus entwickelten sich ein reger Briefverkehr und die wohl merkwürdigste Romanze der Kulturgeschichte. Begegnet sind sich der Komponist und seine Gönnerin nie. Doch die Nachwelt erhielt mit dieser Korrespondenz so manchen interessanten Einblick in das künstlerische Selbstverständnis und das Schaffen von Tschaikowsky. Ende Juni 1890 schrieb er an seine Gönnerin: "Noch nie hat Gott der Natur so viel schönes verliehen wie in diesem Sommer. Meine Blumen blühen zahlreich wie noch nie… Ich hege die Hoffnung, Sie, meine Liebe, werden froh sein, daß ich ein Sextett für Streicher komponiert habe.”
Sie sind jung und studieren Musik. Sie muszieren im Ensemble oder solistisch. Und sie engagieren sich für die Gesellschaft. Als Stipendiaten von "Live Music Now" spielen sie in Krankenhäusern, Sozialstationen, Strafanstalten, Hospizen und in Flüchtlingsheimen für Menschen, deren Brücken zum Leben ins Wanken geraten oder gar ganz abgebrochen sind. Dass Musik heilt, tröstet und Freude bringt, war eine prägende Erfahrung des weltberühmten Geigers Sir Yehudi Menuhin. Er verstand die Musik nicht nur als eine künstlerische Ausdrucksform, sondern auch als einen Beitrag für eine bessere Gesellschaft. 1977 gründete Menuhin seinen Verein. Seitdem ist diese Idee auch hierzulande sehr lebendig.
Mit einem Tschaikowsky-Abend im Berliner Renaissance Theater bedankte sich der Berliner Verein "Live Music Now" bei allen, die mit Spenden und einem großen gesellschaftlichen Engagement die Arbeit unterstützen.

Das 2013 gegründete Diverso String Quartet und Mitglieder des Furiant Quartettes werden das einzige Streichsextett von Peter Tschaikowsky mit dem Namen "Souvenir de Florence" spielen. Die Schauspieler Maria Hartmann und Gerd Wameling lesen aus den Briefen von Peter Tschaikowsky an Nadeschda von Meck.
Renaissance Theater Berlin
Aufzeichnung vom 6. Oktober 2016
Peter Tschaikowsky
Sextett für Streicher "Souvenir de Florence"

Maria Hartmann, Gerd Wameling, Lesung
Diverso String Quartet und Mitglieder des Furiant Quartetts