Trump vs. Biden im TV-Duell

Das Debatten-Desaster

08:06 Minuten
Screenshot aus dem TV-Studio: Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden.
TV-Debatte auf Abstand: Vorher gaben sich die Kontrahenten nicht die Hand - wegen Corona. © picture alliance / dpa / Consolidated News Photos
Jackson Janes im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
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Die erste TV-Debatte zwischen US-Präsident Trump und seinem demokratischen Herausforderer Biden war chaotisch und erinnerte Kommentatoren an eine Kneipenschlägerei. Der Politologe Jackson Janes sieht dennoch einen klaren Sieger.
US-Präsident Donald Trump und sein Herausforderer von den Demokraten, Joe Biden, haben sich das erste Mal vor laufender Kamera duelliert. Die TV-Debatte war zeitweise kurz davor, im Chaos zu versinken: Die Inhalte gingen in einem Wust von Unterbrechungen und Beleidigungen unter. Moderator Chris Wallace von Fox News war nicht in der Lage, die Diskussion zu ordnen. Besonders Trump unterbrach ihn und Biden ein ums andere Mal.
Der Politologe Jackson Janes sieht dennoch einen "Sieg für Biden". Trump sei sehr aggressiv aufgetreten, sagt er. Bei all den persönlichen Attacken gegen Biden sei es während der Veranstaltung schwer vorstellbar gewesen, dass dieser seine Geduld behält. Doch Biden habe nur einmal fast die Nerven verloren - als Trump dessen Sohn Hunter attackierte.

Frauen könnten die Wahl im November entscheiden

Janes glaubt, dass die Frauen die Wahl im November entscheiden könnten. Rund 52 bis 53 Prozent der weißen weiblichen Bevölkerung hätten 2016 Trump gewählt - nun würden sich vermutlich viele wegen Trumps Benehmen von ihm abwenden.*
Das Gravierendste an der Debatte war für Janes, dass Trump erneut die Rechtmäßigkeit der Wahl in Frage stellte. Trump sei anzumerken gewesen, "dass er ahnt, dass er die Wahl verliert", sagt der Politologe.
Der harte Kern seiner Anhängerschaft werde sich auch wegen der Debatte nicht von Trump abwenden, so Janes. Doch das reiche nicht, um die Wahl zu gewinnen.
"Die Wechselwähler haben Trump pur erlebt", sagt Janes: "Das kann eigentlich nur Trump schaden und Biden helfen."
(ahe)
*Redaktioneller Hinweis: Wir haben eine Angabe des Gesprächspartners im Text konkretisiert.
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