“Tropa de Elite”

05.08.2009
In "Tropa de Elite" folgt Regisseur José Padilha mit der Handkamera einer brasilianischen Elite-Truppe der Polizei bei Einsätzen in den Favelas, den Elendsvierteln von Rio. Selbstjustiz steht dabei auf der Tagesordnung. "Tropa de Elite" wurde auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Brasilien / Niederlande / USA 2007, Regie: José Padilha, Darsteller: Wagner Moura, André Ramiro, Caio Junqueira, Maria Ribeiro, keine Jugendfreigabe, 115 Minuten

Mit fast 18 Monaten Verspätung kommt der umstrittene "Goldene Bär" der Berlinale 2008 nun doch noch in die deutschen Kinos. Regisseur José Padilha erzählt mit fragwürdigen Mitteln von einem Elitepolizisten, der endlich aussteigen möchte, sich daher einen Nachfolger sucht, aber bei seinen letzten Einsätzen gegen Drogendealer in den "favelas" noch einmal so richtig mannhaft zeigt, was in ihm steckt.

Auch wenn der Vorwurf ,der Film sei faschistoid, ein wenig zu weit geht, kann man José Padilha bestenfalls attestieren , sein Handwerk gut zu verstehen, einen Thriller im MTV Stil gedreht zu haben, der jedoch alles andere als subtil ist. So wird Gewalt auf beiden Seiten letztendlich verherrlicht, der Machismo bedient und gepflegt und der Zuschauer ohne Hoffnung aus dem Kino entlassen. Das ist im besten Falle zwiespältig, aber im Vergleich zu besseren brasilianischen Filmen wie "City of God" und "City of Men" irgendwie auch enttäuschend. Nur mit Nihilismus allein macht man noch lange keinen guten Film.


Filmhomepage: "Tropa de Elite"