"Treibt die Eiche vor der Esche, gibt’s große Wäsche"

Von Tobias Wenzel · 26.06.2009
Auch heutzutage sind Landwirte in ihrer Arbeit abhängig vom Wetter. Dabei können sie sich jedoch auf die Prognosen der Wetterdienste verlassen. In früheren Zeiten hingegen versuchten sie sich mit Bauernregel zu behelfen.
"Gewitter überm kahlen Baum - langer Wintertraum."

Bauernregeln lassen einen schmunzeln. Wenn man kein Bauer ist. Denn schon immer war das Wetter für die Landwirte von existenzieller Bedeutung. Ein Dauerregen zur falschen Zeit kann die Ernte ebenso zerstören wie Hitze und Dürre. Da ist der Wunsch groß, aus Beobachtungen in Natur und Wetter Regelhaftes zu erkennen. Glaubten Landwirte, eine Regel erkannt zu haben, reichten sie sie seit vorchristlicher Zeit in der Wenn-dann-Form als Bauernregel weiter:

"Wenn es im Westen blitzt, so blitzt es nicht um Nichts;
wenn es aber im Norden blitzt, so ist es ein Zeichen von Hitz."

Was bedeutet das Wetter für die Saat, was Beobachtungen aus der Pflanzen für die Nutztiere und was das Verhalten der Vögel für den Ernteertrag?

"Bauen im April die Schwalben,
gibt's viel Futter, Küh' und Kalben."

"Wenn der Hollunder blüht, sind die Hühner müd'."

Was sich reimt, klingt hübsch. Aber stimmt es auch? Haben die Aussagen der Bauernregeln also statistisch gesehen Hand und Fuß?

"Ist es an Weihnachten kalt,
ist kurz der Winter, das Frühjahr kommt bald."

Auf eine Bauernregel jedenfalls ist Verlass:

"Kräht der Hahn dort auf dem Mist,
ändert sich's Wetter oder 's bleibt, wie es ist."