Traunsteiner Sommerkonzerte 2009

Seit 30 Jahren bieten die Traunsteiner Sommerkonzerte im spätsommerlichen Chiemgau ein von Publikum und Fachwelt hoch geschätztes, exzellentes einwöchiges Kammermusikfest, dessen hohes Niveau durch so renommierte Namen wie Roman Trekel, Paul Rivinius, Antje Weithaas oder Patricia Kopatchinskaja belegt ist. Daneben ist der gute Ruf der Traunsteiner Sommerkonzerte durch den besonderen Stellenwert der zeitgenössischen Kammermusik begründet. Die Veranstalter wollen die Geschichte der Kammermusik nicht konservieren, sondern vielmehr fortschreiben und lebendig halten.
Celloklang pur füllt heute Abend den Traunsteiner Klosterkirchenraum. Musik für 12 Celli, das ist eine "Erfindung" von Julius Klengel, über vier Jahrzehnte lang Solocellist des Leipziger Gewandhausorchesters. Sein "Hymnus für 12 Celli" soll erstmals 1920 als Ständchen zum 65. Geburtstag von Artur Nikisch gespielt worden sein, wieder aufgeführt wurde er zwei Jahre später bei dessen Beerdigung. Danach hat der "Hymnus" fünf Jahrzehnte fast unbeachtet geruht. 1972 haben ihn die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker wieder aufgeführt, womit übrigens die Geschichte dieses monoinstrumentalen Orchesters ihren Anfang nahm.

Auch Boris Blacher hat diese Sonderbesetzung gereizt. Seine Tanzsuite "Blues, Espagnola und Rumba philharmonica" entstand im Geburtsjahr der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, die Blachers Jazzkomposition ein Jahr später, genau am 26. Oktober 1973, in Tokio uraufführten. Hier in Traunstein wird das "12-köpfige" Cellowerk von elf jungen Studenten und Ehemaligen der Hochschul-Celloklasse von Wen-Sinn Yang aufgeführt, der selbst das Dutzend voll macht.

Als Solist stellt sich Wen-Sinn Yang mit Julius Klengels "Caprice in Form einer Chaconne über ein Thema von Robert Schumann" aus dem Jahr 1905 vor, ebenso mit der Sonate für 2 Violoncelli von Boris Blacher, hier spielt er gemeinsam mit Hendrik Blumenroth.

Im ersten Teil des Konzerts gibt es zunächst die einsätzige Sonatine von Zoltan Kodály, Anfang der 20er Jahre komponiert. Anschließend spielen Wen- Sinn Yang und der Pianist Adrian Oetiker die große Cellosonate von Ernst von Dohnányi.
www.traunsteiner-sommerkonzerte.de



Traunsteiner Sommerkonzerte 2009
Live aus der Klosterkirche

Cellissimo grandioso

Zoltán Kodály
Sonatine für Violoncello und Klavier

Ernst von Dohnányi
Sonate für Violoncello und Klavier op. 8

Julius Klengel
"Caprice in Form einer Chaconne über ein Thema von Robert Schumann" op. 43 für Violoncello

Boris Blacher
Sonate für zwei Violoncelli

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Julius Klengel
Hymnus für 12 Violoncello op. 59

Boris Blacher
"Blues, Espagnola und Rumba philharmonica" für 12 Violoncelli


Adrian Oetiker, Klavier
Wenn-Sinn Yang, Violoncello
Hendrik Blumenroth, Violoncello
Schüler von Wenn-Sinn Yang