Trainer- und Führungswechsel

Kurzfristige Effekte für die Mannschaft

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Der Trainer Huub Stevens
Mit Huub Stevens übernimmt bei FC Schalke 04 der gleiche Trainer zum dritten Mal das Ruder. © Ina Fassbender/dpa
René Paasch im Gespräch mit Julius Stucke  · 16.03.2019
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Die Bedeutung des Trainers für das Team betont der Sportpsychologe René Paasch. Das gelte nicht nur im Fußball. Deshalb sei es wichtig, jemanden langfristig mit Führungsaufgaben zu betrauen.
Seit FC Schalke 04 den Trainer Domenico Tedesco mit sofortiger Wirkung freigestellt hat, agiert Huub Stevens wieder vorübergehend als verantwortlicher Coach. Es ist das dritte Mal, dass er das Team führt.
Die Rolle des Trainers sei sehr groß, betonte der Sportpsychologe René Paasch im Deutschlandfunk Kultur. Er bloggt über Sinn und Unsinn von Trainer-Entlassungen. Wenn ein Fußballteam keinen großen Erfolg habe, gebe es beim Trainerwechsel einen psychologische Effekt, bei dem die Mannschaft einen frischen Wind erlebe. Das könne wie ein "Kick" wirken, der die Lust wecke, mehr zu machen. Ein Wechsel könne bewirken, dass sich die Angst vor Misserfolg lege und sich die Hoffnung auf Erfolg einstelle. "Aber das ist oft ein kurzfristiger Effekt", sagte Paasch.

Neue Chancen im Wechsel

Die Fußballer erlebten einen großen Druck. Deshalb sei die Führung durch den Trainer so wichtig. "Man braucht einen Trainer, der Verständnis hat, der motivieren kann." Einige Erkenntnisse ließen sich auch auf andere Arbeitsbereiche übertragen. Beim Wechsel sähen manchmal Arbeitnehmer die Chance, sich stärker zu zeigen. Allerdings sei im Sport ebenso wie in Unternehmen eine Langfristigkeit wichtig.
"Ein durchschnittlicher Trainer bleibt ungefähr 1,2 Jahre in einem Verein", sagte Paasch. Da sei diese Langfristigkeit schon nicht gegeben. Auch um den passenden Trainer für ein Team zu finden, werde Zeit benötigt. Im Sport oder in Unternehmen fehle manchmal diese Zeit.
(gem)
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