Wie ein Blitz habe ihn mit 15 Jahren "Like a Rolling Stone" von Bob Dylan getroffen, sagt der Musiker Wolfgang Niedecken. In einem Buch erzählt er nun, wie sehr der US-Musiker sein Schaffen geprägt hat – und warum er dessen Songs übersetzt.
Ein Konzertabend 1971 in Dresden: Manfred Krug ist bereits ein Star, Uschi Brüning gerade entdeckt. Der Mitschnitt wurde nun erstmals veröffentlicht: Modernster Jazz, Soul, Blues - und Krugs launige Ansagen.
Eigentlich war sie ein "Indie-Mädchen", sagt Bestsellerautorin Melanie Raabe. Dennoch spielte der Disco-Pop von Lady Gaga eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Jetzt hat sie ein Buch über die US-Musikerin geschrieben.
Tina Turner war einer der großen Superstars des 20. Jahrhunderts. Der Dokumentarfilm "Tina" wirft einen Blick in das öffentliche und private Leben der Sängerin. Er zeigt interessante Archivaufnahmen - lässt aber auch Chancen ungenutzt verstreichen.
Der Anteil von Frauen in Orchestern lässt noch immer zu wünschen übrig, ist das Ergebnis einer erstmals sehr breit angelegten Studie. Bei den Jüngeren sei ein Wandel erkennbar, sagt Stephan Schulmeistrat vom Deutschen Musikinformationszentrum.
Tania Saleh gilt als mutige Kritikerin der Missstände und Probleme im Libanon. Auch ihr neues Album bestätigt diese Haltung: Sie singt über die Wut auf patriarchale Strukturen wie im Mittelalter. Ihren Sound nennt sie "Indie Arabic".
Die Clubs der Hauptstadt sind wegen der Pandemie geschlossen und niemand weiß, wann sie wieder aufmachen. Für das Buch "Hush – Berliner Clubkultur in Zeiten der Stille" fotografierte Marie Staggat die leeren Orte, die eigentlich so anders aussehen.
In unserer Reihe "Es klang einmal" stellen wir Märchen vor, die Komponisten in Musik umsetzten. Sie taten dies aus gänzlich unterschiedlichen Lebenslagen heraus: Wir erzählen die vielen Geschichten hinter den Geschichten.
Belina ist polnische Jüdin. Die Nazis ermorden ihre Eltern im KZ. Nach Frankreich gelingt der Musikerin der Durchbruch auch in Deutschland, sie wird zur Image-Botschafterin des Landes. Marc Boettcher hat auch deshalb einen Film über sie gedreht.
"Confessional" wurden lange Zeit hämisch Songs benannt, die von großer Offenheit geprägt sind. Sängerin Julien Baker sieht ihre Musik aber als genau das an: eine Beichte. Und die hat es auf ihrem Album „Little Oblivions“ ziemlich in sich.
Altın Gün aus Amsterdam veröffentlichen den Nachfolger zu "Gece" – dem ersten türkischsprachigen Album, das jemals für den Grammy nominiert wurde. Und wieder kombinieren sie Volkslieder mit 80er-Jahre Synthpop, was überraschend gut zusammenpasst.
Hyperpop nimmt sich schnelle Beats, Gesangsfetzen und Bausteine aus Genres, die andere gern vergessen würden. Dazu gehören Eurodance und Happy Hardcore. Heraus kommt dabei der Sound für die Generation Reddit.
Avantgarde, die den Mainstream eroberte - und etliche Grammys gewann. Mit ihrem Album "Random Access Memories" erreichten Daft Punk vor acht Jahren ihren Höhepunkt - danach sei es ruhig geworden, meint Musikjournalist Martin Risel.
Tanzbar und energiegeladen: Der Titelsong zu den Feiern rund um 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist disco-tauglich. Mit "Kids of the Diaspora" möchte er die Vorstellung von Juden als kulturelle Minderheit "dekonstruieren", sagt der Musiker Shantel.
Die bildende Künstlerin Michaela Meise hat zum Jahrestag des Terroranschlags von Hanau die türkische Totenklage "Cemalim" auf Deutsch eingesungen. Sie sagt, Behörden würden bis heute nicht genug gegen Rassismus unternehmen.
Matthew Herbert ist ein Musiker für spezielle Aufgaben. Vor ein paar Jahren hat der Brite ein Schwein von der Geburt bis zum Schlachter begleitet. Auch mit dem Brexit hat Herbert sich musikalisch auseinandergesetzt: Auf eine ganz eigene Art.
Als junge Männer waren sie wütend. Ein Gefühl, das sich mit der Zeit legte. Doch die Ereignisse der vergangenen Jahre haben die Wut zurückgebracht und das hört man "Distractions" von den Tindersticks auch an.
Sein virtuoses Geigenspiel prägt Folklore und Swing bis heute. Dass nach dem Zweiten Weltkrieg die Kultur der Sinti hierzulande wieder bekannt wurde, liegt mit an Schnuckenack Reinhardt. Am 17. Februar 1921 wurde er geboren.
Zwei Seelen schlagen in Slowthais Brust. Er ist Halb-Ire, halb aus Barbados. Er ist Rap-Macho, aber auch Sozialkritiker, der sein Ich hintenanstellen kann. Kein Wunder also, dass "Tyron" ein gespaltenes Album geworden ist.
Adrian Younge gehört zu den spannendsten US-Jazzern. Doch statt weicher Töne liefert er in seinem neuen Podcast harte, schmerzhafte Fakten. In mehreren Folgen spricht er unter anderem mit Chuck D von Public Enemy über Schwarzes Leben in den USA.
Hier kennen sie höchstens noch Grammophon-Liebhaber. Doch in vielen anderen Teilen der Welt wurde noch sehr viel länger auf Schellackplatten gesetzt. Ein kleines US-Label hat jetzt rund um den Globus 100 Raritäten gesammelt und veröffentlicht.
Seine Wurzeln lagen im Swing. Der 1921 geborene Österreicher Hans Koller war schon in seiner Jugend ein musikalischer Überflieger. Nicht zuletzt durch den Zweiten Weltkrieg kam er in Kontakt mit dem US-Jazz, von dem er sich später emanzipierte.
"Er war in einer Überfülle von Musik zu Hause, und es strömte ihm nur so aus den Fingern", sagt der Musikjournalist Karl Lippegaus über den verstorbenen Jazzpianisten Chick Corea. Sein Wohlfühljazz habe auch Menschen fernab der Szene betört.
In den 60er-Jahren eroberte der Bossa Nova die westlichen Metropolen. Betont leiser Gesang zu teilweise erstaunlich komplexen Harmonie-Folgen. Vor allem Sergio Mendes & Brasil 66 exportierten mit diesen Sounds das Lebensgefühl des modernen Brasilien.
Vier Grammys gab es einst für „Tapestry“ von Carole King, das zu den meistverkauften Alben zählt. Es bringt die Stimmung der beginnenden 70er auf den Punkt, wie der Musikjournalist Klaus Walter meint.