Tipps für den Neuanfang
Wer glücklicher werden möchte, könnte zum Beispiel einen Hund halten oder 60 Sekunden am Tag in ein Tagebuch investieren. Dies empfiehlt der Psychologe Richard Wiseman in seinem Buch „Wie Sie in 60 Sekunden Ihr Leben verändern“ voller ungewöhnlicher Experimente.
Seit Langem wissen Psychologen, dass Menschen, die einen Hund besitzen, eine gelassenere Einstellung zum Leben haben und seltener an Herz-Kreislauf-Krankheiten leiden. Was aber ist Korrelation, was Kausalität? Macht der Hund den Menschen gelassen? Oder greift der gelassene Mensch zum Hund?
In seinem neuen Buch „Wie Sie in 60 Sekunden Ihr Leben verändern“ berichtet der britische Psychologe und Sachbuchautor Richard Wiseman von Möglichkeiten, das eigene Leben wirksam in neue Bahnen zu lenken. Sein erklärtes Anliegen ist es, jenseits der oberflächlichen Tipps vieler Selbsthilfe-Gurus hieb- und stichfeste Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zu präsentieren. Zahllose Fachartikel, Studien, Forschungsmagazine hat er durchforstet und bereitet nun seine interessantesten und vielversprechendsten Fundstücke vor dem geneigten Publikum aus – mit flotter Feder und viel Sinn für Humor.
Um dem Verhältnis von Mensch und Hund auf den Grund zu gehen, rekrutierte die New Yorker Psychologin Karen Allen gestresste Wertpapierhändler von der Wall Street und teilte sie nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen auf. Die einen Börsianer erhielten einen Hund, um den sie sich mehrere Monate kümmern mussten. Die anderen lebten weiter wie gehabt. Begleitende Messungen der Forscherin zeigten: Bei den neuen Hundehaltern sank der mentale Stress erheblich, ja, die Tiere stachen sogar eines der am weitest verbreiteten Medikamente zur Senkung gefährlichen Bluthochdrucks aus. Am Ende der Studie rückte keiner der Wertpapierhändler seinen neuen Freund wieder heraus.
Eine Fülle von Themen bringt der Autor in seinem Buch unter: Wie entsteht Glück? Was motiviert uns? Wann wirken wir überzeugend auf andere? Welche Strategien funktionieren in der Kindererziehung wirklich? Wie öffnen wir verborgene Quellen der Kreativität? Welche Paare bleiben lange zusammen – und wer wird sich in den nächsten fünf Jahren ziemlich sicher trennen? Verrät unsere Handschrift wirklich, wer wir sind?
Das Ende jedes Kapitels wiederholt leserfreundlich die besten Tipps im Überblick. Wer glücklicher werden möchte, könnte zum Beispiel 60 Sekunden am Tag in ein Tagebuch investieren. Nicht um sich auszuheulen – das klappt nämlich nicht, wie aufwendige Studien ergaben. Signifikant glücklicher wird ein Mensch, der sich handschriftlich vergegenwärtigt, wofür er dankbar ist, wen er liebt und warum, was gut lief in der letzten Woche und wie es sich anfühlte, das letzte Mal so richtig rundum froh zu sein.
Immer wieder präsentiert Richard Wiseman auch Forschungsergebnisse, die „anti-intuitiv“ sind, wie er es nennt. Je weniger streng man einem Kind ein Verbot präsentiert, umso wahrscheinlicher ist es, dass es sich einige Wochen später noch daran hält. Wer im Ärger Boxhandschuhe anzieht und auf einen Sandsack einschlägt, reagiert sich nicht ab, sondern wird nur noch wütender. Und was funktioniert besser? Still im Zimmer sitzen und warten, bis die Wut verraucht.
Die Psychologie des Menschen, in skurrilen, aufwendigen, liebevoll durchdachten Experimenten erkundet – Richard Wisemans neues Buch ist, über seine Ratgeberqualitäten hinaus, eine mitreißende Liebeserklärung an die Forschung.
Besprochen von Susanne Billig
Richard Wiseman: Wie Sie in 60 Sekunden Ihr Leben verändern,
Übersetzt von Jürgen Schröder
Fischer Taschenbuch Verlag, 256 Seiten, 9,95 Euro
In seinem neuen Buch „Wie Sie in 60 Sekunden Ihr Leben verändern“ berichtet der britische Psychologe und Sachbuchautor Richard Wiseman von Möglichkeiten, das eigene Leben wirksam in neue Bahnen zu lenken. Sein erklärtes Anliegen ist es, jenseits der oberflächlichen Tipps vieler Selbsthilfe-Gurus hieb- und stichfeste Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zu präsentieren. Zahllose Fachartikel, Studien, Forschungsmagazine hat er durchforstet und bereitet nun seine interessantesten und vielversprechendsten Fundstücke vor dem geneigten Publikum aus – mit flotter Feder und viel Sinn für Humor.
Um dem Verhältnis von Mensch und Hund auf den Grund zu gehen, rekrutierte die New Yorker Psychologin Karen Allen gestresste Wertpapierhändler von der Wall Street und teilte sie nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen auf. Die einen Börsianer erhielten einen Hund, um den sie sich mehrere Monate kümmern mussten. Die anderen lebten weiter wie gehabt. Begleitende Messungen der Forscherin zeigten: Bei den neuen Hundehaltern sank der mentale Stress erheblich, ja, die Tiere stachen sogar eines der am weitest verbreiteten Medikamente zur Senkung gefährlichen Bluthochdrucks aus. Am Ende der Studie rückte keiner der Wertpapierhändler seinen neuen Freund wieder heraus.
Eine Fülle von Themen bringt der Autor in seinem Buch unter: Wie entsteht Glück? Was motiviert uns? Wann wirken wir überzeugend auf andere? Welche Strategien funktionieren in der Kindererziehung wirklich? Wie öffnen wir verborgene Quellen der Kreativität? Welche Paare bleiben lange zusammen – und wer wird sich in den nächsten fünf Jahren ziemlich sicher trennen? Verrät unsere Handschrift wirklich, wer wir sind?
Das Ende jedes Kapitels wiederholt leserfreundlich die besten Tipps im Überblick. Wer glücklicher werden möchte, könnte zum Beispiel 60 Sekunden am Tag in ein Tagebuch investieren. Nicht um sich auszuheulen – das klappt nämlich nicht, wie aufwendige Studien ergaben. Signifikant glücklicher wird ein Mensch, der sich handschriftlich vergegenwärtigt, wofür er dankbar ist, wen er liebt und warum, was gut lief in der letzten Woche und wie es sich anfühlte, das letzte Mal so richtig rundum froh zu sein.
Immer wieder präsentiert Richard Wiseman auch Forschungsergebnisse, die „anti-intuitiv“ sind, wie er es nennt. Je weniger streng man einem Kind ein Verbot präsentiert, umso wahrscheinlicher ist es, dass es sich einige Wochen später noch daran hält. Wer im Ärger Boxhandschuhe anzieht und auf einen Sandsack einschlägt, reagiert sich nicht ab, sondern wird nur noch wütender. Und was funktioniert besser? Still im Zimmer sitzen und warten, bis die Wut verraucht.
Die Psychologie des Menschen, in skurrilen, aufwendigen, liebevoll durchdachten Experimenten erkundet – Richard Wisemans neues Buch ist, über seine Ratgeberqualitäten hinaus, eine mitreißende Liebeserklärung an die Forschung.
Besprochen von Susanne Billig
Richard Wiseman: Wie Sie in 60 Sekunden Ihr Leben verändern,
Übersetzt von Jürgen Schröder
Fischer Taschenbuch Verlag, 256 Seiten, 9,95 Euro