Thüringens Kulturwirtschaft klagt über mehr Bürokratie

    Blick auf die große Anlage der Wartburg auf einem Felsen, fotografiert an einem Sommertag.
    Richard Wagner hat die Wartburg besucht und auch einen Eintrag im Gästebuch hinterlassen. © IMAGO / Westend61
    Thüringens Kulturschaffende sehen in der Finanzierung ihrer Angebote derzeit die größte Herausforderung. Starre und bürokratische Förderprogramme hinderten die Anbieter am Entwickeln neuer Formate, lautet ein zentrales Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Kulturrats Thüringen. Allein der Zeitaufwand für die Beantragung von Fördermitteln werde oftmals als zu hoch empfunden, teilte die Thüringer Staatskanzlei in Erfurt mit. Die Kulturschaffenden kritisierten demnach ferner mangelnden Stellenwert der kulturellen Bildung etwa in Kommunen oder Kulturverwaltungen. Die Befragten klagten über Personalmangel in den Verwaltungen. Hinzu komme in ländlichen Räumen die abnehmende Bereitschaft sich in einem Ehrenamt zu engagieren. Angebote der kulturellen Bildung würden hier oftmals durch Ehrenamtliche aufrechterhalten.Bei den großen Kulturinstitutionen wurde laut Umfrage ein Mangel an Fachkräften und qualifiziertem Personal festgestellt. Sämtliche Einrichtungen stellen demnach ein verändertes Besucherverhalten nach Corona fest. Insbesondere ältere Gäste, Schulklassen und internationale Reisegruppen hätten noch nicht wieder zu den Einrichtungen und Angeboten zurückgefunden. An der Online-Befragung nahmen in der zweiten Jahreshälfte 2022 insgesamt 294 Thüringer Kulturschaffende teil. Die Teilnehmenden waren in rund 20 Bereichen von Sozio- bis Hochkultur tätig.