Theologe und Dichter Oosterhuis mit 89 Jahren gestorben

Der niederländische Theologe und Dichter Huub Oosterhuis, der als Kritiker des Zölibats und Erneuerer der katholischen Liturgie bekannt wurde, ist tot. Er starb am Ostersonntag im Alter von 89 Jahren, wie die Nachrichtenagentur ANP am Montag berichtete. Gedichte und Liedtexte von Oosterhuis wurden auch in deutscher Sprache veröffentlicht. 2014 wurde er in Bonn mit dem Ökumenischen Predigtpreis für sein Lebenswerk geehrt. In der Katholischen Kirche galt Oosterhuis lange Zeit als Persona non grata. 1969 war er wegen missliebiger Äußerungen zur Politik und zum Zölibat aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen und als Priester suspendiert worden. Als Theologe machte sich der 1933 in Amsterdam geborene Oosterhuis unter anderem durch seine an der Gegenwart orientierten Bibelauslegungen einen Namen. Die protestantisch geprägte Freie Universität von Amsterdam verlieh ihm 2002 die Ehrendoktorwürde. Oosterhuis war eng mit der niederländischen Königsfamilie befreundet, berichtete ANP. Bei der Beisetzung von Prinz Claus, des deutschen Ehemanns der damaligen Königin Beatrix, hielt Oosterhuis 2002 die Trauerrede.