Theodor Heuss Preis 2022 geht an "Memorial International"

    Das Schild der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial an der Eingangstür der Zentrale in Moskau
    Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial wurde im Dezember 2021 aufgelöst. © picture alliance / dpa / Emile Alain Ducke
    Die russische Menschenrechtsorganisation "Memorial International" erhält den Theodor Heuss Preis 2022. Die Ende Dezember vom Obersten Gerichtshof in Moskau aufgelöste Organisation habe seit Jahrzehnten stalinistisches Unrecht aufgearbeitet und neues Unrecht dokumentiert und kritisiert, teilte die Theodor Heuss Stiftung in Stuttgart mit. „Memorial International ist ein Leuchtturm der Zivilgesellschaft, die Arbeit der Organisation ist weltweit Vorbild für die mutige Verteidigung der Menschenrechte“, erklärte der Vorsitzende der Theodor Heuss Stiftung, Ludwig T. Heuss. Memorial war seit 2016 in Russland als „Ausländischer Agent“ registriert, weil die Organisation teilweise aus dem Ausland finanziert wurde. Ihr wurde vorgeworfen, gegen ein entsprechendes Gesetz verstoßen zu haben.
    Memorial wurde 1988 von Bürgerrechtlern um den Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow gegründet. Der undotierte Theodor Heuss Preis wird seit 1965 jährlich vergeben.