Themenabend: Bertolt Brecht und die Musik

14.08.2006
In seinem dichterischen Werk schöpfte Brecht aus vielen, nicht zuletzt aus musikalischen Quellen: aus Opern, Bach-Passionen, Bänkel- und Heilsarmee-Liedern, Schlagern, Balladen, Volksliedern und Chorälen. Er bereicherte sich am Fremden und machte kein Hehl aus seiner Laxheit in Fragen des geistigen Eigentums. Der "Diebstahl" geschah jedoch auf intelligente, kreative Weise.
Was Brecht aufgriff, hat er sogleich verändert. Das entsprach ganz dem "Lob der Dialektik" aus seinem Stück "Die Mutter". Die Adaption wurde zur künstlerisch legitimen und politisch motivierten Methode.
Unzählige Interpreten Brechts haben sich gerade diese Methode zueigen gemacht, und so gibt es keine einzige authentische Art Brecht zu spielen.
Besonders viele Formen des Zugangs ermöglicht Musik, zu deren Grundprinzipien die Variation gehört. Brecht wusste darum, schätzte die Musik als produktiv veränderndes Element seiner von Veränderung lebenden Dichtung.

Themenabend
"So wie es ist, bleibt es nicht"
Bertolt Brecht und die Musik - Zum 50. Todestag des Dichters
Von Albrecht Dümling

Mit Musik von Franz S. Brunier, Kurt Weill, Hanns Eisler,
Paul Dessau, Rudolf Wagner-Régeny und Kurt Schwaen
in Interpretationen von Lotte Lenya, Ernst Busch, Louis Armstrong,
Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Juliette Gréco, Gisela May, Hildegard Knef, Bobby Darin, Sting, Robbie Williams u.v.a.

ca. 21:30 Uhr Nachrichten