Theaterstreit

"Diese Kürzungen sind grotesk"

Generalintendantin Karen Stone
Karen Stone leitet in Magdeburg ein Viersparten-Theater. © picture alliance / ZB
Karen Stone im Gespräch mit Sigrid Brinkmann |
Die massiven Einsparungen bei anderen Theaterhäusern hat die Magdeburger Intendantin Karen Stone als "faire Verteilung" beschrieben und heftige Kritik eingesteckt. Sie fühlt sich falsch verstanden.
Während die Theaterintendanten in Halle, Dessau-Roßlau und Eisleben gegen die geplanten Etatkürzungen protestierten, sprach die Intendantin des Theaters Magdedburg, Karen Stone, kürzlich von einer "fairen Verteilung" der Mittel. Der Hintergrund: An ihrem Haus in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt bleibt der Etat unberührt. Ihre Kollegen reagierten wütend und enttäuscht: Sie warfen Stone vor, eine Entsolidarisierung zu betreiben.
"Es ist keine gute Kulturpolitik"
Ihre Äußerung klinge anders, als sie gedacht war, sagte Karen Stone dazu im Deutschlandradio Kultur. "Ich finde, diese Kürzungen sind grotesk, sie sind falsch, es ist keine gute Kulturpolitik." Investitionen in Kultur würden auch zum wirtschaftlichen Erfolg von Städten beitragen, so Stone. Die Einsparungen seien daher "nicht gerechtfertigt, und ich finde die Art, in der es gemacht worden ist, wirklich unerträglich". Ihre Intendantenkollegen täten ihr "unendlich leid, dass es jetzt gerade denen passiert".
Verschonung Magdeburgs sei richtig
Dass Magdeburg von den Maßnahmen verschont bliebe, halte sie dennoch für richtig: In den vergangenen zehn Jahren hätte das Theater "diese Kürzungen schon erlebt", sagte Stone in Anspielung auf die vorangegangene Fusion der Landesbühnen. "Es kann nicht sein, dass der Erfolg von Dessau und Halle nur möglich ist, wenn (...) Magdeburg noch weiter gestrichen wird." Sie sei "sehr froh, dass für Magdeburg das anerkannt worden ist".
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