Mittel gegen den Kahlschlag

Die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft soll Weltkulturerbe werden. Die ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Christina Weiss, begrüßt den Vorstoß des Außenamts. Der werde helfen, die Politik bei der Schließung und Zusammenlegung von Theatern zu bremsen.
Die Theater- und Orchesterlandschaft in Deutschland soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Das Auswärtige Amt hat nun einen entsprechenden Antrag bei der Weltkulturorganisation Unesco gestellt.
Ins Bewusstsein rücken
"Der Antrag wird dafür sorgen, dass die Theater- und Orchesterlandschaft Deutschlands wieder ins Bewusstsein gerückt und diskutiert wird", sagte die Publizistin und Politikerin Christina Weiss im Deutschlandfunk Kultur. Außerdem werde die Politik bei der Schließung oder Zusammenlegung von Theatern und Orchestern gebremst, betonte sie.

Christina Weiss© Foto: Matthias Balk/dpa
Der Antrag sei schon zu ihrer Zeit als Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (2002 bis 2005) Thema gewesen, berichtete Weiss. Damals habe es aber nicht genügend Unterstützung für den Plan gegeben.
Entscheidung fällt Ende 2019
Die Theater in Deutschland erreichen laut Weiss inzwischen auch wieder viele junge Menschen - weil die Ensembles offen seien und die Theatergebäude auch oft verließen. Die Theater seien sehr aktiv im "Rausgehen, in die Stadt gehen, in die Öffentlichkeit gehen", lobte Weiss.
Über die Aufnahme in die internationale Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes entscheidet ein zwischenstaatlicher Ausschuss Ende 2019. Für den Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins, Ulrich Khuon, tragen Theater und Orchester wesentlich zur Lebensqualität und Identität bei. "Deutschland hat die reichste Theaterlandschaft der Welt", sagte er. (ahe)