Theaterintendantin Barbara Mundel

Visionen aus dem Bühnenraum

Moderation: Susanne Burkhardt · 23.01.2016
Angesichts von Terror, Flüchtlingskrise und Kriegen zeigt sich die Politik oft überfordert und visionslos. Kann das Theater die aktuellen Herausforderungen zielführender diskutieren? Die Freiburger Intendantin Barbara Mundel ist davon überzeugt. Wie die das geschehen kann, darüber reden wir mit ihr in unserer Sendung.
Lange war das Theater nicht mehr so gefragt wie im Moment: Wenn Politik eher rat- und visionslos auf die veränderte Weltlage und die vielen Menschen, die bei uns Schutz suchen, reagiert und die offene Gesellschaft eine Zerreißprobe erlebt – dann braucht es Gesprächs- und Reflexionsräume, um über Zukunft und mögliche Gesellschaftsentwürfe zu diskutieren.
Ein Diskursraum, der nicht kommerziell besetzt ist
Die Bühnen der Theater stehen für solche Debatten offen – das jedenfalls betonten 60 Leiter von Theatern und Orchestern in dieser Woche. Sie trafen sich in Stuttgart zur Frage, wie das Theater auf aktuelle Herausforderungen reagieren kann und soll. Beim Treffen dabei: Barbara Mundel. Sie leitet seit zehn Jahren das Theater Freiburg. Davor hat sie lange mit dem verstorbenen Künstler Christoph Schlingensief zusammengearbeitet und dabei Erfahrungen gesammelt mit politischen Formaten, mit der Zusammenarbeit von Laien und Schauspielern.
"Theater bieten öffentliche Diskursräume, die nicht kommerziell besetzt sind, nicht nur interessengesteuert sind. Die gibt es fast nicht mehr", sagt sie.
Im Gespräch mit Susanne Burkhardt erklärt Barbara Mundel, warum das Theater heute politischer wird und was seine Rolle ist, als Ort, der "künstlerisch und diskursiv die wichtigen Themen besetzt."

Das Theater Freiburg widmet den aktuellen Herausforderungen vom 29.1.2016 bis 7.2.2016 eine eigene Veranstaltungsreihe: "Schaffen wir das? Thementage zur Verteidigung der Offenen Gesellschaft". Mehr Informationen gibt es auf der Webseite.

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