Theatergruppe FUX

Das Leben als Glücksspiel

Ein Glücksrad
Die Ausweitung des Glücksspielparadigmas aufs Leben ist Thema des Theaterstücks "FUX GEWINNT 3/3" © picture alliance / dpa / Bernd Thissen
Falk Rößler im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 21.04.2016
Ob Kreuzworträtsel, Pferdewette oder Quizshow: An 6000 Gewinnspielen nahm die Theatergruppe FUX in einem achtwöchigen Selbstversuch teil. Die 123 erzielten Gewinnobjekte bilden das Material für ihr Bühnenstück übers Glück, das in München Premiere hat.
Acht Wochen lang hat die Theatergruppe FUX sich in öffentlichen Performances in verschiedenen Gewinnspielen ausprobiert - von Rubbellosen über Kreuzworträtsel, Malwettbewerbe und Quizshows bis hin zu Pferdewetten. Die Teilnahme an 6000 Gewinnspielen brachte immerhin 123 Gewinne. Diese Gewinnobjekte bilden das Material für das Bühnenstück "FUX GEWINNT 3/3", das am Donnerstag Abend in den Münchner Kammerspielen Premiere hat.

Glücksspiel Wohnungsmarkt

Zum einen habe sie die Parallelwelt der Glücks- und Gewinnspiele als solches gereizt, sagt Falk Rößler von FUX. Zum anderen die Ausweitung des Geinnspielparadigmas aufs Leben: "Wir beobachten, dass wir ohnehin uns immer häufiger in Gewinnspielsituationen auch außerhalb der Spiele befinden."
Angefangen beim Wohnungsmarkt, wo es immer mehr einem Glücksspiel gleiche, ob man bezahlbaren Wohnraum bekomme. Genauso in der täglichen Arbeitspraxis, "wo wir, um überhaupt arbeiten zu können, erstmal Anträge schreiben müssen, die bewilligt werden müssen".

Arbeiten am eigenen Glück als gesellschaftlicher Imperativ

Das Arbeiten am eigenen Glück sei "heute ja auch teilweise ein Imperativ geworden", so Rößler. Diese Formulierung habe man so ernst genommen, dass wirklich eine Pflichterfüllungsübung daraus entstanden sein: "acht Stunden am Tag, schön von neun bis 17 Uhr".
Das aus diesem Experiment hervorgegangene Stück "FUX GEWINNT 3/3" hat am 21.4. Premiere in den Münchner Kammerspielen.