"2027 - Die Zeit, die bleibt"

Theaterdystopie zur Klimakrise

Gernot Grünewald im Gespräch mit Liane von Billerbevck · 14.01.2022
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Die Erfahrung der Pandemie ist für viele Menschen existenziell. Hat sie unsere Sinne auch für die Klimakrise (nach)geschärft? Dieser Frage geht der Regisseur Gernot Grünewald in "2027 - Die Zeit, die bleibt" im Nationaltheater Mannheim nach.
Eigentlich wollte Theaterregisseur Gernot Grünewald schon vor zwei Jahren ein Stück über die Klimakrise zur Aufführung bringen. Dann kam die Pandemie. Und nun kommt das Projekt „Siebenundzwanzig Jahre“ in aktualisierter Form als „2027 -  Die Zeit, die bleibt“ auf die Bühne des Nationaltheaters Mannheim.
Der nach einem dystopischen Science-Fiction-Film klingende Titel des Stücks ist programmatisch: Grünewald zeigt das scheinbar unauflösbare Problem, dass wir die nahende Klimakatastrophe irgendwie aufhalten müssen und doch viel zu wenig dafür tun.

Widerspruch zwischen Wissen und Nicht-Handeln

In der neuen Version des Stücks geht es auch um die Frage, ob wir nach den Erfahrungen mit der weltweiten Pandemie anders über die Klimakrise denken – und was uns immer noch davon abhält, sie entschlossen aufzuhalten. Mit diesem „Widerspruch zwischen Erkenntnis und Nicht-Handeln“ will Grünewald das Publikum konfrontieren:

Wie bringt man die Leute dazu, an das Schlimme zu glauben?

Um zu verdeutlichen, dass die Klimakrise uns alle angeht, stehen nicht nur vier Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne, sondern auch 17 Bürgerinnen und Bürger aus Mannheim – vom Teenager bis zum Rentner.

Mit zwei neuen Gedanken nach Hause gehen

Idealerweise, wünscht sich Grünewald, sollten die Zuschauerinnen und Zuschauer am Ende „mit einem oder zwei neuen Gedanken“ aus dem Theaterabend kommen, zu Hause weiter darüber nachdenken und so ins persönliche Handeln kommen.
Zur Einstimmung hält das Programmheft bereits konkrete Vorschläge für den Klimaschutz parat: auf Plastik verzichten und keine SUVs mehr kaufen.
(mkn)

"2027 - Die Zeit, die bleibt", Nationaltheater Mannheim, Premiere ist am heutigen Freitag, 14. Januar, 19.30 Uhr. Weitere Termine: 28. Januar und 23. Februar, jeweils 19.30 Uhr.

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