Theater Bonn spielt "Marx in London"

Marx im Alltagszirkus

Karl Marx (Mark Morouse) steht vor einem wenig sprießenden Baum, umringt von allen anderen Figuren der Komödie.
Finale mit Happy End - so gehört es sich für eine Komödie. © Theater Bonn / Thilo Beu
Moderation: Stefan Lang · 02.03.2019
Ein Tag im Leben der Familie Marx! Den berühmtesten Denker, die Ikone der Politik treffen wir in allzumenschlichen Alltagswirren: Das ist der Stoff, aus dem die Oper "Marx in London" gemacht ist. Den Irrungen und Wirrungen folgt ein Happy End.
Marx mal nicht als der ernste Philosoph, Marx mal mitten in Alltagsproblemen: Der Pfandleiher wird aktiv, ein fremder junger Mann taucht auf, der sich dann als illegitimer Spross outet. Es wird weltpolitisch geredet und bodenständig gezecht. Die neue Oper "Marx in London" im Theater Bonn hat Deutschlandfunk Kultur für Sie aufgezeichnet

Alltagsprobleme eines Philosophen

Der Komponist Jonathan Dove und der Autor wie Regisseur Jürgen R. Weber sowie der Librettist Charles Hart haben sich zum Ziel gesetzt, eine Oper zu schaffen, die nicht nur einen Tag im Leben von Marx, sondern auch einen Tag im Leben der Mutter aller modernen Metropolen, London, erzählt.
Marx steht auf einem Thresen, Arbeiter schwingen rechte Fäuste in die Luft.
Marx (Mark Morouse) in seinem Element: mittendrin und doch irgendwie über den Arbeitern.© Theater Bonn / Thilo Beu
Einen verrückten, unterhaltsamen, spannenden, aber auch typischen Tag in all seiner Dynamik und Widersprüchlichkeit. Dabei wird inhaltlich und musikalisch die Trialektik zwischen Utopie, Wissenschaft und Realität umgesetzt.
Ein Beitrag zum Auftragswerk der Oper aus der Sendung Fazit von Bernahrd Doppler:
Marx ist wieder einmal bedrängt von seiner hysterischen Ehefrau, seinem verleugneten illegitimen Sohn, seiner zu neugierigen Tochter und natürlich seinem notorischen Mangel an "Kapital". Außerdem weiß er, dass er allen Beteuerungen zum Trotz den nächsten Band seines Opus Magnum nie zu Ende schreiben wird. Er flüchtet in die British Library, wo er eine Vision hat, die schließlich zu einem Albtraum wird.
Karl Marx (Mark Morouse) sitzt an ein einem großen Schreibtisch während sich viele Gestalten bedrohlich nähern
Marx (Mark Morouse) in Bedrängnis.© Theater Bonn / Thilo Beu
Doch am Ende lösen sich alle Probleme scheinbar wie von selbst. So gehört sich das für eine Komödie!
Eine Aufzeichnung der Oper vom 20. Januar und 2. Februar 2019 im Theater Bonn

Marx - Mark Morouse, Bariton
Jenny - Yannick-Muriel Noah, Sopran
Tussy - Marie Heeschen, Sopran
Freddy - Christian Georg, Tenor
Helene - Ceri Williams, Alt
Engels - Johannes Mertes, Tenor
Spy - David Fischer, Tenor
Pawnbroker - Boyan Di, Bariton
Melanzane - Jonghoon You, Tenor
Franz - Di Yang, Bariton, Baß
Chief Inspector Littlejohn - Enrico Döring, Baß
Sergeant - Algis Lunskis, Baß
Foreman - Egbert Herold, Baß
Solo Worker - Miljan Milovic, Baß

Chor des Theaters Bonn
Beethoven Orchester Bonn
Leitung: David Parry

Drei Männer in Marx-Look stehen hinter der Bühne.
Wer ist hier der "Mohr"? Andreas KW Meyer, Mark Morouse und Jürgen R. Weber. Das Trio hat die Oper möglich gemacht. © private Sammlung Andreas K. W. Meyer
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