Theater Bonn

Simon Solberg zeigt Recherche-Thriller um Steueroasen

07:53 Minuten
Eine Frau sitzt lächelnd auf dem Boden und hält ein zerknittertes Blatt Papier in der Hand, um sie herum weitere zerknitterte Papierblätter, teils durch die Luft fliegend, hinter der Frau zwei Männer mit Papierstapeln in der Hand. Die Männer tragen schwarze Anzüge. Im Hintergrund sind gestapelte Kartons zu erkennen.
Szene aus "OH WIE SCHÖN IST (PANAMA) MALTA", Theater Bonn, Regie: Simon Solberg © Thilo Beu
Simon Solberg im Gespräch mit Liane von Billerbeck · 28.03.2019
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"Oh wie schön ist (Panama) Malta" feiert heute Abend im Theater Bonn Premiere. Regisseur Simon Solberg greift den Fall der ermordeten Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia auf. Was haben deren Enthüllungen mit Deutschland zu tun?
Die Zuschauer folgen einer fiktiven Investigativjournalistin bei ihren Recherchen, die sie unter anderem nach Malta und zu Daphne Caruana Galizia führen. Das ist die Grundidee des Stücks "Oh wie schön ist (Panama) Malta". Bei diesem "Recherchethriller" stößt die Hauptfigur auf reale Ereignisse und merkt, "dass sie sich immer weiter in einem Strudel befindet, der viel mehr leider mit Mitteleuropa und Deutschland zu tun hat, als man auf den ersten Blick denkt", wie Regisseur Simon Solberg sagt.
Regisseur Simon Solberg in der Bildmitte, er trägt einen Vollbart und hat die Arme über dem Kopf gekreuzt, um ihn herum drei nicht erkennbare Zuhörer, im Hintergrund eine Fotos auf der Wand
Regisseur Simon Solberg© Thilo Beu
Am Ende werde deutlich, so Solberg im Deutschlandfunk Kultur, "wie viele deutsche Firmen verstrickt sind in Steuervermeidungstaktiken über Steueroasen". Der Regisseur sieht darin die Auswirkung einer "generellen Politik in Europa". Hier gebe es nach wie vor Steueroasen, auch Deutschland sei eine: So investiere zum Beispiel die Mafia Gelder in den Immobilienmarkt, weil es hier auch keine Quellensteuer für ausländische Investoren gebe.
(bth)

"OH WIE SCHÖN IST (PANAMA) MALTA"
– ein Recherche-Thriller über europäische Steueroasen
Theater Bonn, Werkstatt
Text: zusammengestellt von Volker Racho und Ensemble
Regie: Simon Solberg
Uraufführung 28. März 2019, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 4., 10. April und 7., 26. Mai

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