Leben in totaler Transparenz
06:13 Minuten

In seinem Besteller "The Circle" malt Dave Eggers eine düstere Zukunft in einer digitalen Welt, in der alles überwacht wird. Der Erfolgskomponist Ludger Vollmer hat den Text zu einer Oper verarbeitet – die jedoch sehr konservativ geraten ist.
Mit "Mitteln des Musicals" habe Komponist Ludger Vollmer die dystopische Geschichte aus dem Roman "The Circle" von Dave Eggers am Nationaltheater Weimar umgesetzt, erklärt "Fazit"-Kritiker Uwe Friedrich. "Also zur Staatskapelle, zum klassischen Symphonieorchester kommt dann noch ein Drumset und eine Menge Schlagzeug und Vollmer zitiert gelegentlich Signaltöne aus der digitalen Welt, die man auf dem Handy oder auf dem Computer hat."
Abgegriffene musikalische Mittel
Das sei "zum Teil sehr witzig". Aber für die Aufführungsdauer von drei Stunden seien das doch "recht abgegriffene musikalische Mittel". "Sehr konservativ" – lautet Friedrichs Urteil über Vollmers Komposition.
Regie, Dirigent und Sänger überzeugen
Weitaus mehr überzeugt habe die Regisseurin Andrea Moses. Ihre Inszenierung habe sie "sehr virtuos, sehr handwerklich sauber auf die Bühne gebracht" mit Videoprojektionen und unter Einbeziehung des Zuschauerraums als Bühne.
Auch Dirigent Kirill Karabits, der die Staatskapelle "sehr gut im Griff hatte", habe begeistert. So wie die Sänger in der musikalischen Umsetzung sehr gut gewesen seien. "Meine Vorbehalte sind tatsächlich gegenüber dieser Musik", so Friedrich. Böse gesagt, sei sie "eine wunderbare Umsetzung dieses geschwätzigen Romans".
(kpa)