Teppiche

Spielwiese, Webkunst, Mottenfänger

Ein Stapel von zahlreichen Teppichen bedeckt einen Gehsteig.
Der Teppich ist mehr als ein ausrangierter Haushaltsschmuck. © Eyeem/ Anthony Tulliani
Moderation: Katja Bigalke · 05.09.2020
Sie können eine Last sein, ein Mottenfänger oder eine flauschige Unterlage für sündhafte Stunden: Teppiche. Was erzählen sie über den Orient und unsere sexuellen Bedürfnisse? Und wie wurde die rutschfeste Teppichunterlage zum Yoga-Must-Have?
Zahllose Geschichten finden auf Teppichen statt, zahllose Geschichten sind in sie eingewebt, zahllose Geschichten werden Teppichen auch einfach angedichtet.
Hier ein bisschen Ordnung reinzubringen – die mythischen von den wahren Teppichgeschichten zu trennen – das ist das Anliegen dieser "Echtzeit", die sich unter anderem fragt, warum der Teppich auf einmal wieder in Museen hängt, welches erotische Potenzial in ihm steckt.

Von Yogamatte bis Flokati

Und die sich auch nicht davor scheut, mal unter den Teppich zu gucken - was erfahrene Yoginis zugegebenermaßen schon eine ganze Weile lang machen. Denn die Yogamatte von heute ist die rutschfeste Teppichunterlage von gestern.
So wie der Begriff "Orientteppich" ja auch von gestern ist, und der Teppich ist eigentlich out – obwohl seit Jahren das Revival des Perserteppichs am Boden vorausgesagt wird.
Anna Beselin, Kuratorin am Islamischen Museum in Berlin, erklärt, wie der Orientteppich nach Europa kam und wann er als Statussymbol überholt war. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Begriff des "Teppichluders" und suchen den Flokati im Sexfilm der 1970er-Jahre.
Teppiche sind eben viel mehr als Einrichtungsgegenstände.
Die Erstausstrahlung der Echtzeit "Teppiche - Spielwiese, Webkunst, Mottenfänger" war am 30.11.2019.
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