Tauwetter

    Obamas Charmeoffensive

    US-Präsident Barack Obama (links) und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Kopfhörer.
    Bald wieder Freunde? US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel © dpa / pa / Kappeler
    Nachdem bekannt wurde, dass der US-Geheimdienst NSA das Handy der Kanzlerin abgehört hatte, wurden die deutsch-amerikanischen Beziehungen frostig. US-Präsident Obama will das Eis nun brechen.
    Er lud Angela Merkel nach Washington ein. In einer Erklärung der Bundesregierung hieß es, Obama habe Merkel eine schnelle Genesung nach ihrem Skiunfall gewünscht und ihr zur Bildung der neuen Bundesregierung gratuliert. Zudem hätten sie die "zentralen transatlantischen Aufgaben für 2014" erörtert, insbesondere das geplante Freihandelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der EU. Genau dieses könnte auch der Grund für Obamas Einladung an Merkel sein, denn ein Schulterschluss mit Deutschland könnte ihn bei seinem Vorhaben stärken, im US-Kongress um Unterstützung für das Freihandelsabkommen zu werben.
    Ob das Reizthema der Handyabhörung durch die NSA während des Telefonats besprochen wurde, konnte Obamas Sprecher Jay Carney auf einer Pressekonferenz nicht sagen, berichtet Ralph Sina aus Washington. Auf die Frage eines Journalisten, ob der Präsident die Kanzlerin auf dem Handy angerufen habe, antwortete Carney, er gehe davon aus, dass der Präsident ausländische Staatschefs auf dem Festnetz erreiche.
    Ob das Treffen in Washington wirklich eine entscheidende Wende in Bezug auf die Datenüberwachung bringen kann, sei allerdings fraglich, glaubt unser Korrespondent Falk Steiner.
    abu / afp
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