Tausende demonstrieren gegen ungarisches Staatsfernsehen

In der ungarischen Hauptstadt Budapest haben mehrere tausend Menschen gegen die Berichterstattung des staatlichen Fernsehens protestiert. Kundgebungsteilnehmer warfen dem Sender vor, Regierungspropaganda zu verbreiten. Vor dem Sitz des Fernsehsenders MTVA schwenkten sie unter anderem Transparente, auf denen unabhängige öffentliche Medien gefordert wurden. Das ungarische Mediensystem wird auch von der UNO kritisiert. Die Protestaktion war von der Tisza-Partei von Oppositionsführer Péter Magyar organisiert worden, dem wichtigsten innenpolitischen Rivalen von Ministerpräsident Victor Orban. MTVA gilt als Sprachrohr des Regierungschefs. Der Sender äußert sich nur selten kritisch über die Regierung, attackiert aber hingegen regelmäßig die Gegner Orbans. Private Medien werden inzwischen ebenfalls fast vollständig von Orban-treuen Unternehmen betrieben.