"tantot libre, tantot recherchée"
Oft ist im Zusammenhang mit Beethovens "Großer Fuge" der Begriff "Zukunftsmusik" bemüht worden. In Thomas Manns "Dr. Faustus" ist sogar die Rede davon, dass "hier das sinnliche Gebrechen", eine Anspielung auf Beethovens Taubheit, "die geistige Kühnheit gesteigert und der Zukunft den Schönheitssinn vorgeschrieben habe".
Hintergrund solcher - mitunter problematischer - Projektionen ist, dass Beethoven mit diesem Werk in der Tat Gattungsgrenzen sprengte. Als Quartettfinale ebenso wie als selbständige Fugenkomposition erschien es überdimensioniert, wie auch seine dissonanten Schärfungen von den Zeitgenossen des Komponisten als Zumutungen empfunden wurden.
Ein anonymer Kritiker bekannte 1826 in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung, dass ihm dies fugierte Finale unverständlich sei, wie chinesisch. Bis heute ist die Anmutung des Werks ausgesprochen avantgardistisch, was seine hohe Wertschätzung sowohl bei Komponisten unserer Zeit als auch bei Interpreten und Hörern bestätigt, die über Erfahrungen mit neuer Musik verfügen.
Ein anonymer Kritiker bekannte 1826 in der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung, dass ihm dies fugierte Finale unverständlich sei, wie chinesisch. Bis heute ist die Anmutung des Werks ausgesprochen avantgardistisch, was seine hohe Wertschätzung sowohl bei Komponisten unserer Zeit als auch bei Interpreten und Hörern bestätigt, die über Erfahrungen mit neuer Musik verfügen.