"Weißbrot schreit nach was Süßem"

Kulinarisch verbinden viele Ausländer mit Deutschland gutes Brot. Tatsächlich erfreut sich das Butterbrot ungebrochener Beliebtheit - und lässt sich angesichts der vielen Brotsorten unendlich variieren. Elke Kößling hat ein Buch über das Butterbrot geschrieben und verrät, was ihr selbst am besten schmeckt.
Die Deutschen lieben ihre Stulle. So nennen beispielsweise die Berliner ihr belegtes Brot. Und da Hungrige in Deutschland unter weit über 100 Brotsorten wählen können, sind die Variationsmöglichkeiten schier grenzenlos. Die Autorin Elke Kößling, die am liebsten Pfälzer Leberwurst aufs Brot schmiert, hat Geschichten und Fakten rund um das deutsche Kulturgut in "Das Buch vom Butterbrot" zusammen getragen.
Ideale Nahrung für Kinder
Was zu welchem Brot passt, verriet sie anlässlich des "Tages des Butterbrots" im Deutschlandradio Kultur:
"Wenn man zum Beispiel Schwarzbrot, Roggenbrot hat, mit einem schönen Frischkäse mit Kräutern obendrauf. Das ist was Feines.Es hängt ja auch oft vom eigentlichen Brot ab, was dann dazu passt. Wenn man zum Beispiel ein schönes Weißbrot hat – das schreit bei mir persönlich dann nach was Süßem, Marmelade oder Schokoladenaufstrich. Während ein kräftiges Graubrot oder ein kräftiges Roggenbrot durchaus einen Katenschinken oder einen Schwarzwälder Schinken vertragen kann."
Die Geschichte des Butterbrots lässt sich bis ins 14. Jahrhundert verfolgen, als man Methoden fand, große Buttermengen über weite Strecken zu transportieren, ohne dass sie ranzig wurde. Nicht nur in der Europäischen Union, auch schon im Mittelalter gab es in manchen Regionen Butterberge, die es abzubauen galt. Bei dieser Gelegenheit "erfand" man das Butterbrot. Martin Luther lobte es später als ideale Nahrung für Kinder. Als das gilt es heute noch - auch wenn es heute sicherlich raffinierter und vielleicht auch liebevoller geschmiert und zubereitet wird als damals.