Susanne Fröhlich: "Angela Merkel als Bundeskanzlerin ist eine Sensation"

Die Buchautorin und Moderatorin Susanne Fröhlich ("Moppel Ich", "Familienpackung") hat die bevorstehende Wahl Angela Merkels zur Bundeskanzlerin als historischen Moment bezeichnet. Sie sei nicht nur die erste Kanzlerin, sondern auch noch die Jüngste und komme aus dem Osten, sagte Fröhlich im Deutschandradio Kultur.
Einer stärkeren Gewichtung von Frauenthemen in der Politik steht die Autorin dennoch skeptisch gegenüber. Merkel habe sich bislang nicht durch das Beschäftigen mit Frauenfragen hervorgetan, sagte Fröhlich:

"Mehr Frauenthemen hätten ihr sicherlich gut zu Gesicht gestanden und mehr Ostthemen auch."

Der Osten sei letztlich auch ihr Debakel gewesen:

"Sie ist im Osten nicht gewählt worden und im Westen schon. Hätte der Osten so gewählt wie der Westen, dann hätte sie besser abgeschnitten."

Die Frauen seien relativ verhalten in Bezug auf Merkels Person gewesen:

"Das liegt sicherlich daran, dass sie zu den klassischen Frauenthemen immer wenig gesagt hat."

Zur Kritik der Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf, Merkel sei kinderlos und habe daher zu diesen Themen nichts zu sagen sagte die Autorin, man könne trotzdem eine Meinung zu diesen Themen haben. Zu Vorwürfen gegenüber Merkel, ihr fehlten die klassischen weiblichen Tugenden wie Teamfähigkeit, sagte Fröhlich:

"Ich glaube, man muss, brutal sein, um in einer Partei wie der CDU solch einen Posten zu bekommen. Wenn man da nicht mit harten Bandagen kämpft, hat man keine Chance."

Wer eine Machtposition besetzen wolle, der müsse auch kämpfen können:

"Merkel hat so viel Konkurrenz in den eigenen Reihen, die Kochs und Wulfs, die scharren in der zweiten Reihe und harren aus und sie hat es geschafft, sich gegen all diese Kerle durchzusetzen."

Fröhlich sprach sich auch dafür aus, die Diskussion um den Anspruch Merkels auf das Kanzleramt zu beenden. Merkel habe mehr Stimmen gehabt als Schröder, und nun habe sie auch das Recht zu regieren.