Surf-Gitarrist Dick Dale gestorben

Die Wellen der Westküste nachgezeichnet

07:53 Minuten
Der Surf-Guitar-Musiker Dick Dale bei einem Konzert in Ventura, Kalifornien, im Jahr 2012
Der Surf-Guitar-Musiker Dick Dale bei einem Konzert in Ventura, Kalifornien, im Jahr 2012 © imago/ZUMA Press
Bodo Mrozek im Gespräch mit Carsten Beyer |
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Es ist eine traurige Nachricht für die Freunde der Surfgitarre: Dick Dale ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Mit seiner Band The Del-Tones machte er zu Beginn der 60er Jahre Furore - und prägte viele Musiker mit seinem expressivem Gitarrenstil.
Seine große Zeit waren die Jahre vor den Beatles: Dick Dale prägte Anfang der 60er Jahre eine ganz eigene und damals sehr erfolgreiche Sparte der Popmusik. Doch schon nach wenigen Jahren verblasste sein Ruhm - und erst Mitte der 80er Jahre erlebte er ein Revival und später dann noch eine filmische Würdigung in Quentin Tarantinos "Pulp Fiction". In der vergangenen Woche nun ist Dick Dale gestorben.
Für den Kulturwissenschaftler Bodo Mrozek, Fellow am Berlin Center for Cold War Studies, hatte Dick Dale mit seinem Stil Einfluss auf eine ganze Generation von Musikern: "Das Stilprägende an diesem Surfsound war, dass es rein instrumentale Musik war, vergleichsweise monoton und von den Gitarren nicht nur in der Melodie, sondern auch im Rhythmus dominiert."

Stilprägend für eine Generation von Musikern

Diese Art der Instrumentalmusik sei damals "inspiriert worden vom Surfsport, vom Rauschen der Brandung, die dort sonifiziert wird", so der Musikwissenschaftler. Das Surfen an der Westküste sei quasi "verklanglicht" worden. Dies könne man etwa am Titel des Stücks "Wipe out" ablesen, was im Surfsport der Moment sei, in dem es den Surfer oder die Surferin vom Brett reißt.
"Auch bestimmte Wellenformationen wurden in die Titel, in die Stücke gebracht", erklärt Mrozek. Auch Brandungsrauschen sei oft in die Musik gemischt worden, so dass man sagen könne: "Hier haben sich zwei popkulturelle Phänomene überlagert: Zum einen der Trendsport Surfen der 60er Jahre und zum anderen die E-Gitarre."
Zudem seien in Dick Dales Musik klare orientalische Einflüsse aus der Musikbildung durch seine Eltern auszumachen gewesen, berichtete Mrozek - diese hätten letztlich eine Art "meditativen Sound" ergeben, mit dem Dale dann populär geworden sei.
(sru)
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