Sundance Festival

Filme gucken, wo sonst Ski gefahren wird

Letzte Vorbereitungen für das Sundance Festival 2016 in Utah
Letzte Vorbereitungen für das Sundance Festival 2016 in Utah © dpa / picture alliance / EPA/GEORGE FREY
Von Nicole Markwald · 21.01.2016
Seit Ende der 70er Jahre findet das Sundance Festival in Utah nun schon statt und zeigt Independent-Produktionen. Am heutigen Donnerstag beginnt es wieder und hat in diesem Jahr sogar einen thematischen Schwerpunkt - zufällig.
Wenn heute das Sundance Film Fest in Park City im US-Bundesstaat Utah beginnt, liegt der schwierigste Teil bereits hinter den Organisatoren: Aus fast 13.000 eingereichten Arbeiten aus aller Welt haben sie in den vergangenen Monaten die dokumentarischen und erzählenden Werke herausgepickt, die in den kommenden zehn Tagen in dem Ski-Ort gezeigt werden.
Seit seiner Gründung 1978 steht Sundance steht für Independent-Produktionen - Vielfalt sei oberstes Gebot, sagte Gründer Robert Redford zum Auftakt im vergangenen Jahr:
"Wir glauben an Vielfalt und Unabhängigkeit. Wir machen ein Festival für unabhängige Produktionen und legen Wert auf Vielfalt - verschiedene Wege, die Dinge zu sehen - wir wollen beweglich bleiben."
So wird beispielsweise Werner Herzog seinen neuen Dokumentarfilm "Lo and Behold" vorstellen, in dem er künstlicher Intelligenz nachspürt.
Viele Filme beschäftigen sich mit der Waffengewalt in den USA
Ein Schwerpunkt hat sich eher zufällig ergeben, erzählte Festival-Chef John Cooper der New York Times. So viele Filme wie nie zuvor befassen sich mit dem Thema Waffengewalt in den USA, darunter der Spielfilm "The Dark Night", angelehnt an die Schießerei in einem Kino in Aurora, Colorado. Die Dokumentation "Newtown" schaut darauf, wie die Stadt versucht, mit der Schießerei an einer Schule von 2012 zu leben, bei der 20 Kinder und 6 Erwachsene starben. Der von Moderatorin Katie Couric mitproduzierte Film "Under the Gun" fragt, warum die Politik trotz der vielen Toten untätig bleibt. Dem Sender KPCC sagte Couric:
"Wir müssen darüber sprechen. Das Thema polarisert, aber ich glaube es gibt Menschen in der politischen Mitte, die Wege finden wollen, die Zahl der Toten durch Waffengewalt in den USA zu senken."
Diskussionen anschieben, unbequeme Fragen stellen - das Sundance bleibt sich damit treu. Zum zehnten Mal veranstaltet das Festival seine Reihe New Frontier. Und wie schon in den zurückliegenden Jahren wird zu erleben sein, wie virtual reality das Filmerlebnis bereichern kann. Am Eröffnungstag am Donnerstag läuft unter anderem der Film "Other People". Darin geht es um einen jungen schwulen Comedy-Autoren, der nach Hause zurückkehrt um sich um seine konservative, sterbenskranke Mutter zu kümmern.
Vergangenes Jahr eröffnete die Dokumentation "What happened, Miss Simone" über die Sängerin Nina Simone das Festivals. Der Film ist gerade für einen Oscar nominiert worden.