Parlament von Südafrika

Das Symbol der Regenbogennation steht in Flammen

10:17 Minuten
Hochhäuser im südafrikanischen Kapstadt. Über dem Parlament steht eine dunkle Rauchwolke von einem Brand.
Hier hielt Nelson Mandela seine erste Rede als Präsident Südafrikas: Rauch über dem Parlament in Kapstadt. © imago images/Xinhua/Lyu Tianran
Wolfgang Drechsler im Gespräch mit Britta Bürger · 02.01.2022
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Das Parlament in Kapstadt ist für Südafrika das, was der Reichstag für Deutschland ist. Ein historisch belastetes Gebäude, das zum Ort der Demokratie wurde. Der Brand trifft das Land in einer schweren Zeit.
Dichte schwarze Rauchsäulen standen über dem südafrikanischen Parlament in Kapstadt, Flammen schlugen aus dem Dach. Der Brand war im dritten Stock des 1884 gebauten Gebäudes ausgebrochen. Glücklicherweise war das Parlament wegen der Weihnachtsferien geschlossen, sodass niemand verletzt wurde.

Abgedrehte Sprinkleranlage

Anscheinend haben die Brandmelder zu spät reagiert und die Wasserzufuhr für die Sprinkleranlage war abgedreht. Das hatte zur Folge, dass sich das Feuer ungehindert ausbreiten konnte. Die enorme Hitze hat das Dach teilweise zum Einsturz gebracht.
Die Ermittlungen wurden von einer Spezialeinheit übernommen, die für Angriffe auf Staatsgebäude zuständig ist. Ein 51-jähriger Mann wurde festgenommen.

Hier wurde die Apartheid abgeschafft

Der gerade verstorbene Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu habe das Parlament ein Symbol der Regenbogennation Südafrika genannt, sagt Korrespondent Wolfgang Drechsler: "Da wurden die letzten Apartheidsgesetze abgeschafft, die Wiederzulassung des ANC verkündet und die Freilassung aller Gefangenen, darunter auch Nelson Mandela."
Lange Jahre saß in Kapstadt die Apartheidregierung. 1994 hielt Mandela hier seine erste Rede als Präsident Südafrikas.
Man könne die Bedeutung des Gebäudes für Südafrika mit dem Reichstag vergleichen, sagt Drechsler. Auch dieser sei historisch belastet und wurde dann zu einem Symbol für die Demokratie.

Nicht der erste Brand

Kapstadt wird immer wieder von Feuern heimgesucht. "Es brennt regelmäßig", sagt Drechsler. Der letzte Großbrand war im April 2021, damals brannte die Universität. "Ein furchtbares Feuer, was historische Bauten ruinierte, aber die Innenstadt verschonte."
Diesmal wurde die Innenstadt nicht verschont und das hat Folgen: "Die Parlamentseröffnung am 10. Februar muss woanders stattfinden. Es erinnert daran, dass das Land durch schwere Zeiten geht", so Drechsler.
(beb)

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