Suche nach Freiheit und Erfolg

Von Sebastian Engelbrecht · 08.05.2013
In den vergangenen zehn Jahren sind Tausende jüdische Israelis nach Berlin gezogen - manche bleiben nur ein paar Monate, andere lassen sich dauerhaft nieder und gründen hier Familien. Das multikulturelle Flair erinnert viele Israelis an ihre Heimat - gleichzeitig lässt es sich an der Spree billiger leben als in anderen europäischen Metropolen.
Die Party steigt im zweiten Hinterhof im Berliner Wedding, in einer Fabriketage. In dem weiten Raum haben sich Israelis und Deutsche unentwirrbar zusammengefunden – an der Bar, auf Sofas am Rande des Raums, auf der Tanzfläche, an Café-Tischen. Die meisten sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Der Dielenboden und die Wände aus rotem Klinkerstein geben dem Fest eine warme Atmosphäre. An diesem Donnerstagabend herrscht heitere Stimmung in der Fabriketage. Das Erstaunlichste ist, dass diese Heiterkeit, das Tanzen, das Reden, das Lachen so selbstverständlich wirken, als sei es nie anders gewesen in dieser Stadt. Als hätten Juden und Nichtjuden hier immer genau so miteinander gefeiert.

Schlomit Laski gehört zu den israelischen Frauen, die die Party organisiert haben. Sie hat mit ein paar anderen Israelinnen in Berlin das Netzwerk "Habait" gegründet – "das Zuhause".

"Was ich sehr toll finde über Berlin, dass es sehr kosmopolitisch ist. Für eine Hauptstadt ist es nicht stressig. Ich habe in London gewohnt und in Tel Aviv. Und in London hatte ich das Gefühl, es geht immer um Geld. Und in Berlin braucht man nicht so viel Geld, um das Leben zu genießen. Berlin ist nicht so über Karriere, die sind ganz so über socializing und so weiter. Es gibt viele Kulturen. Über viele Jahre war diese Stadt geteilt, und jetzt, seit 20 Jahren kann man etwas Neues kreieren, man hat das Gefühl, hier kann man machen etwas."

Schlomit beliefert eine israelische Frauenzeitschrift mit Reportagen aus Berlin. Außerdem arbeitet sie als Stadtführerin für Israelis, die Berlin besuchen. Schlomit und ihre Freundinnen von "Habait" wollen den Berlinern die israelische Kultur nahebringen, haben ein Forum für Begegnungen von Israelis und Deutschen geschaffen.

An diesem Abend sollen die Deutschen israelische Volkstänze lernen. Als Lehrerin tritt die 25-jährige Na’ama auf. Sie stammt aus Tel Aviv. Eigentlich verdient sie seit einem Jahr in Berlin mit zeitgenössischem Tanz ihr Geld. Aber heute lehrt sie Volkstanz. Na’ama liebt Berlin eher aus pragmatischen Gründen.

"Es ist nicht meine Mission, aber es ist einfacher, hier zu sein. Es ist billiger hier. Es gibt hier viel Kunst, und es leben viele Israelis hier. (…) Es ist angenehm, hier zu sein. Es ist leicht, und es macht Spaß."

Berlin ist so multikulturell wie Israel
Niemand weiß so genau, wie viele Israelis in den vergangenen zehn bis zwölf Jahren nach Berlin gezogen sind. Viele von ihnen haben einen deutschen oder anderen europäischen Pass. Sie tauchen deshalb in keiner Ausländer-Statistik auf. Die israelische Botschaft teilt mit, die Zahl liege bei 10 000 bis 15 000. Tatsächlich sind es wahrscheinlich weit mehr. Es zieht sie aus ganz unterschiedlichen Gründen in die Stadt. Berlin ist so multikulturell wie Israel, in Berlin ist das Leben bezahlbar, in Berlin können Künstler eher von ihrer Kunst leben als in Jerusalem.

Für viele ist die deutsche Hauptstadt ein Kurort – und doch nicht provinziell. Das findet zum Beispiel Assi Arev, 40 Jahre alt, Solarenergie-Unternehmer in Berlin.

"Einer der Gründe, die mich hier angezogen haben, ist die Ruhe. Es gibt keine Staus, keine Alarmsirenen, kein Stress. Der Verkehr ist unter der Erde, und man sieht das alles nicht. Die Menschen sind kühl, und das ist für mich so in Ordnung. Sie drängen sich nicht in Dein Leben rein. Mir hat das gepasst. Und das ist der Hauptgrund, warum es mich angezogen hat."

Assi wohnt in einer nüchternen Neubauwohnung, zusammen mit seiner aus Polen stammenden Freundin. Schon seit sechs Jahren hat der 40-Jährige geschäftlich in Berlin zu tun. Er arbeitet für eine Investment-Gesellschaft, die Solarenergie-Projekte finanziert, vor allem in Deutschland. Vor anderthalb Jahren hatte er genug davon, ständig im Flugzeug zu sitzen.

"Also habe ich mir gesagt: Suchen wir einen anderen Ort zum Leben. Und es gab drei Orte, von denen ich wusste: Ich brauche nichts. Ich nehme einen Koffer mit ein paar Klamotten, und den Rest kaufe ich da (…) und zwischen New York, London und Berlin hat Berlin gewonnen. Unter anderem, weil die Stadt nah ist (…), es ist nicht teuer, hier zu leben. Das Leben ist sehr angenehm, wenn man normal Geld verdient. Das Leben ist sehr, sehr angenehm."

Berlin bietet Freiheit
Er habe sich in die Stadt verliebt, sagt Assi. Auch deshalb, weil sie Freiheit bietet. Das kühle Wesen der Deutschen sei für ihn zunächst befremdlich gewesen. Die Gastfreundschaft eines Deutschen reiche nur bis zur Türschwelle, erzählt er. Zum Übernachten lade einen hier keiner ein – ein Deutscher helfe eher mit dem Ratschlag, wo es ein gutes Hotel gebe. Der Vorteil an dieser Reserviertheit: Assi kann in Berlin machen, was er will.

"Ich mag einerseits sehr mit Menschen zusammen zu sein, die Gesellschaft, andererseits ist die Privatheit wichtig. In Israel fiel es mir schwer, diese Privatheit zu finden. (…) In Israel musst Du eine Familie haben mit zwei oder drei Kindern, sonst stimmt was nicht. Die demografische Bedrohung – und wir müssen immer mehr Kinder bekommen und so weiter. (…) Ich will nach meinen Bedingungen leben, wann ich es will und ob überhaupt und nicht weil ich muss oder so."

In Israel gehört es zur gesellschaftlichen Pflicht, Familie zu haben. Dort würden ihn alle Freunde und Verwandten täglich fragen, warum er nicht endlich beginne mit dem Kinderkriegen. Und ob seine Freundin eigentlich eine Jüdin sei oder nicht.

Es ist auch die größere wirtschaftliche Freiheit, die Assi in Berlin gefällt. Die israelische Wirtschaft empfindet er als isolierten, verfilzten Markt, dem es an Dynamik fehlt. Anders als Israel lasse Deutschland es zu, immer mehr ausländisches Kapital ins Land fließen zu lassen – zum Beispiel das Geld der Solarenergie-Investoren, die er den Projekten vermittelt.

Unbeackertes Feld Berlin
Der israelische Markt ist eng, das Land ist klein und überbevölkert, die Entfaltungsfreiheiten sind entsprechend gering. So empfanden israelische Immobilienunternehmer die Hauptstadt und Kulturmetropole Berlin noch vor sieben Jahren als unbeackertes Feld mit erstaunlich tiefen Preisen in der Mitte Europas. Zu diesen Unternehmern gehört Uri Goldenzeil. Seit 2006 macht er in Berlin mit Immobilien Geschäfte. Er baut Häuser, er kauft, saniert und verkauft sie wieder. Dabei macht er auf dem wachsenden Berliner Markt einen stattlichen Umsatz: 500 Millionen Euro in den vergangenen sieben Jahren.

"Gratuliere, ich habe eine neues Haus gekauft. Heute ist alles offiziell." - "Bin ich gern dabei, Uri, wann immer Du Hilfe brauchst."

Goldenzeils Büro ist ein bescheidenes Ladengeschäft in Berlin-Friedenau. Er hat drei Mitarbeiter, man duzt sich. Für den 64-jährigen Goldenzeil ist das Abenteuer Berlin Neuland. In Israel hat er früher Textilien produziert, Küchen importiert und eine Kette für "Frozen Yoghurt"-Läden aufgebaut. Dann verkaufte er sein Haus in Israel und zog nach Berlin. Vor ein paar Monaten folgte ihm die Familie.

"Ich glaube, Berlin ist der – wie heißt das – safeste, der sicherste Ort für Israelis und Juden in der ganzen Welt, komischerweise. Von allen Aspekten auch Sicherheit, auch Politik und auch wirtschaftlich."

Uri Goldenzeil ist in Israel geboren, seine Eltern kamen aus Tschechien. Deutsch lernte er, als er in den 80er-Jahren Textilgeschäfte mit deutschen Kaufhäusern machte. Er fühlt sich vor allem als Geschäftsmann wohl in Berlin. Goldenzeil kam nicht, weil ihn Land, Leute und Kultur in Berlin angezogen hätten.

"Das ist nicht ein Land, in dem man viel Spaß hat. Ich würde so sagen: Die Lebensfreude ist nicht so groß. Die Arbeit, alles ist angenehm. Aber es gibt keine richtige Lebensfreude in Deutschland oder in Berlin. Hier arbeitet man und verdient und träumt immer von Ibiza und Mallorca …"

Berlin zur Heimat gemacht
Neben den Geschäftsleuten und den Pragmatikern, die in Berlin das bezahlbare Leben im Herzen der Metropole suchen, finden sich auch einige Israelis, die aus vollem Herzen Berlin zu ihrer Heimat gemacht haben. In Nirit Biallers Leben lief alles auf Berlin zu. Sie wuchs in Ra’anana auf, einem Vorort von Tel Aviv für Wohlhabende. Schon mit 13 ließ sie das Thema Holocaust nicht los. Sie lernte Deutsch als zweite Fremdsprache. Nirit wollte wissen, "was passiert ist" und "wer diese Leute sind", die Deutschen. Fast 20 Jahre lang war sie an deutsch-israelischen Jugendaustausch-Projekten beteiligt. Erst nahm sie teil, dann begleitete sie israelische Jugendliche nach Deutschland.

Im Sommer 2011 gründete sie "das Zuhause", auf Hebräisch "Habait", die Initiative, die den Deutschen die israelische Kultur vermitteln will, jenseits von Holocaust und Palästina-Konflikt. Mit 14 hatte Nirit Bialler Bremen kennengelernt. Mit 15 war sie zum ersten mal nach Berlin gekommen und hatte sich geschworen: "Hier willst Du mal leben."

"Es gibt hier viel Freiheit. Das hat auch einen großen Nachteil. In Israel gibt es eigentlich auch Freiheit, aber es ist etwas mehr konservativ, und es ist halt viel kleiner. Man hat weniger Möglichkeiten. Und ich glaube, in Israel macht man sich mehr Mühe, um mit der Mehrheit mehr aufzupassen. (…) Das spürt man mehr in Israel als hier. Und hier, was sehr stark ist, in Berlin auf jeden Fall, ist die Individualität, also meine Sphäre, mein Leben, mein Individuum. Und das finde ich hier – für mich auf jeden Fall – sehr interessant und sehr herausfordernd auch."

Israelisches Leben in Berlin
Heute lebt in Berlin neben der jüdischen eine eigenständige israelische Gemeinde. Die Geschäftsleute unter ihnen treffen sich in den Seitenstraßen des Kurfürstendamms in den einschlägigen Cafés, die jungen israelischen Künstler und Modemacherinnen wohnen und arbeiten in Kreuzberg, in Neukölln, am Prenzlauer Berg und in Friedrichshain. Es gibt Bars, Cafés und Restaurants, die Israelis gehören. Sie haben Galerien und Boutiquen für Schuhe oder Accessoires eröffnet. Israelische Psychologen bieten ihre Dienste an, auch Webdesigner, Versicherungsmakler, Wohnungsvermittler und sogar eine Bäckerei. Und natürlich gibt es auch seit sieben Jahren eine deutsch-israelische Radiosendung – regelmäßig freitags um 12 Uhr im Offenen Kanal Berlin.

Aviv Russ, heute 36 Jahre alt, kam vor sieben Jahren auf die Idee, "Kol Berlin", "die Stimme Berlins", zu gründen. Und er schuf diese Ton-Collage, die er jede Woche zur Eröffnung seiner Sendung wiederholt. Anfangs sprach er nur Hebräisch, mittlerweile sendet Aviv Russ zusammen mit einem deutschen Freund, Manuel Spalek.

Russ und Spalek wollen mit ihrer Sendung eine "deutsch-israelische Bühne" schaffen. In den Sendungen geht es um den Alltag der israelischen Gemeinde in Berlin, um Kunst, Musik und Bücher, die beide Länder verbinden, und um das Miteinander von Deutschen und Israelis in der Stadt.

"Wenn man ‚deutsch-israelisch‘ sagt, kommt immer zuerst der Holocaust als Thema – oder im Gedanken. Deswegen ist auch ein Grund für uns, diese Sendung zu machen, um zu zeigen: Das ist ein Thema, aber nicht das heutige Thema. Das muss man immer wieder weiter bearbeiten. Aber wir wollen auch zeigen: Es gibt von beiden Seiten was anderes, nicht nur Holocaust, nicht nur die israelisch-palästinensische Situation, nicht nur Bomben, nicht nur Krieg und nicht nur KZ. Sondern es gibt viel Kultur. Es gibt viel gemeinsame Arbeit. Viele israelische Bücher werden ins Deutsche übersetzt und vice versa. Und das wollen wir mitteilen."

Ein neues Zuhause
Aviv Russ hat einen israelischen und einen tschechischen Pass – wegen der Herkunft seines Vaters. Auf die Frage, warum es ihn nach Berlin zog und nicht nach Prag, zögert er.

"Ich fühle mich wohl hier, ich fühle mich auch zu Hause. Das ist wie mein zweites Zuhause geworden. Warum, das ist eine gute Frage."

"Ich war schon in vielen Städten natürlich: Rom, London, Paris, Prag, Dublin. Berlin hat so einen anderen Charme, eine andere Magic sozusagen. In Berlin kann man was Neues erleben. Berlin hat auch eine interessante Vergangenheit so wie Israel. Die ist sehr alt, aber auch sehr neu, erst seit circa 60 Jahren, so ist auch Israel. Und deswegen fühlt man sich vielleicht hier wohl."

Die israelische Gemeinschaft in Berlin grenzt sich nicht nach außen ab. Sie ist geradezu auf die deutsche Gesellschaft bezogen – anders als die jüdische Gemeinde in Berlin, die viel stärker ein Eigenleben führt und häufig mit sich selbst beschäftigt ist. Die in Israel übliche Unkompliziertheit in den Begegnungen mit Deutschland und den Deutschen hat sich auf Berlin übertragen: Die Israelis machen eine neue Unbefangenheit in den Begegnungen von Juden und Nichtjuden möglich.

"Special Beziehung"
Das Wunder der engen und herzlichen deutsch-israelischen Beziehungen scheint sich also mit der Einwanderung der Israelis nach Berlin fortzusetzen. – Aber wie klingt das für viele in einem Land, in dem 20 Prozent der Bevölkerung als latent antisemitisch gelten, wenn der israelische Immobilienmakler Uri Goldenzeil in sieben Jahren in Berlin 500 Millionen Euro Umsatz macht?

"Die Juden waren immer so ein obdachloses Volk. Gewandert überall, und sie haben immer so diese (…) für Immobilien so eine special Beziehung. Egal, überall in der Welt, auch in Israel. Alle kaufen ihre Wohnungen damit verrückten Preisen, die kann ich nicht verstehen auch."

Uri Goldenzeil redet ganz offen – wie das in Israel üblich ist. Er hat keine schlechten Erfahrungen gemacht mit Antisemiten, die ihn als "typischen Juden" hinstellen, der als Immobilienmakler und - Investor einen Reibach macht. Solche antisemitischen Anwürfe wären ja leicht zu entkräften. Schließlich sind Spanier und Skandinavier auf dem Berliner Immobilienmarkt ebenso aktiv. Und: Die international verflochtene Marktwirtschaft bietet nun mal Deutschen wie auch Ausländern die Möglichkeit, in Berlin in Immobilien zu investieren. Uri Goldenzeil sieht seine Position als Immobilien-Geschäftsmann in Berlin ganz entspannt.

"Die Leute schätzen unsere Geschäftsqualifikationen, würde ich sagen. Nein, habe ich gar nicht, kein Gefühl von einem versteckten Antisemitismus, gar nicht."
Immobilienmarkt in israelischer Hand
Tatsächlich sind Israelis besonders aktiv auf dem Berliner Immobilienmarkt. Nach Angaben eines Mitarbeiters der israelischen Botschaft sind 15 Prozent des Berliner Marktes "in israelischer Hand".

"Der Grund ist: Die Berliner haben nicht an die Stadt geglaubt. Die Berliner haben nicht gewusst, was sie in der Hand haben. Heute wissen sie schon. Auch nicht ganz, aber sie wissen schon. Aber damals sie hatten keine Ahnung. Nur wenn jemand von draußen kommt, vom Ausland, hat er den richtigen Blick. Die Leute haben hier den Blick verloren."

Andere Israelis befürchten durchaus, das starke Engagement ihrer Landsleute im Immobiliengeschäft könnte eines Tages doch wieder zum Aufbrechen einer antisemitischen Stimmung führen. Der israelische Gesandte und stellvertretende Botschafter in Berlin, Emmanuel Nahshon, nimmt den latenten Antisemitismus in Deutschland sehr ernst.

"Das Problem ist noch einmal ein Bild-Problem in der deutschen Bevölkerung. Was denken die Deutschen über diese Israelis. Sie machen hier Geschäfte, sie kaufen, sie einkaufen, sie verkaufen, und manchmal das spielt mit diesen schrecklichen antisemitischen Stereotypen. Das ist das Problem. Und die Stereotypen sind da. Das ist klar. Ist das ein israelisches Problem? Ist das ein Problem der israelischen Botschaft? Nein."

Nahshon sieht Probleme im Falle einer wirtschaftlichen Krise voraus:

"Wir wissen: Wenn die wirtschaftliche und ökonomische Situation relativ gut und stabil ist, dann gibt es kein Problem. Aber mit einer ökonomischen Krise würden alle alten Vorurteile zurückkommen. Das ist sehr klar. Gegen die Juden, gegen die Israelis. Es gibt hier sowieso einen latenten Antisemitismus, insgesamt vielleicht 20 Prozent der deutschen Bevölkerung. Das haben wir in Bundestag Reports gesehen, und in einer ökonomischen Krisensituation könnte das sehr gefährlich sein."

Emmanuel Nahshon von der israelischen Botschaft weiß, dass mindestens ein Teil der israelischen Gemeinschaft in Berlin bleiben wird, dass der Staat Israel die Auswanderung seiner Bürger nicht aufhalten kann. Auch nicht die Auswanderung nach Berlin. Es gibt einfach zu viele Argumente für die deutsche Hauptstadt. Trotz allem.

"Die Leute hier denken normal. Hier eins und eins sind zwei. In Israel eins und zwei ist elf. Jeder rechnet mit etwas, vielleicht kommt ein miracle, ich weiß nicht, was sie rechnen da überhaupt die Leute. Hier einfach alles: Die Preise sind vernünftig, die Zinsen sind vernünftig, die Banken sind vernünftig, alles macht Sinn, und in Israel Sinn zu finden, ist nicht einfach."
Mehr zum Thema