Sturm und Drang

Das Schlosstheater im südlichen Seitenflügel des Neuen Palais von Sanssouci, das von 1766 bis 1769 für Friedrich den Großen unter anderen von Carl von Gontard in Potsdam gebaut wurde, zählt zu den schönsten Theatersälen des deutschen Rokoko. Die Kammerakademie Potsdam, das junge Spitzenorchester des Landes Brandenburg, bietet hier – neben der auch überregional vielbeachteten "Potsdamer Winteroper" – eine eigene Konzertreihe an.
Am 17. Januar sollte der renommierte Fagottist Sergio Azzolini im Rahmen dieser Schlosskonzerte als Solist und Dirigent gastieren. Leider ist er erkankt; für ihn springt der Flötist Pirmin Grehl ein. Dadurch ändert sich das Programm, das nun von Federico Maria Sardelli dirigiert wird.

Das Konzert steht unter den Titel "Sturm und Drang". Mit Flötenkonzerten von Carl Philipp Emanuel Bach und Franz Xaver Richter sowie zwei Sinfonien von Joseph Haydn spiegelt das Programm den musikalischen Zeitgeist der Epoche wider.
Carl Philipp Emanuel Bach ist der der wichtigste Vertreter des musikalischen Sturm und Drang. Er revolutionierte die Hörgewohnheiten seiner Zeit um und hatte starken Einfluss auf die Komponisten der nachfolgenden Generationen, besonders auch auf Joseph Haydn. Haydn setzte die neuen Ideen in einer ganzen Reihe von höchst experimentellen Kompositionen um, mit denen er nicht nur das innovative Fundament für sein eigenes Lebenswerk, sondern für das schuf, was uns als klassisch gilt. In diesen Jahren seines "Sturm und Drang" begegnet uns Joseph Haydn als junges musikalisches Genie.

Pirmin Grehl, geboren 1977 in Rodalben, begann sein Flötenstudium an der Musikhochschule Karlsruhe. Im Jahre 2003 schloss er mit dem Konzertexamen an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin ab. Er ist Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Musikwettbewerbe. Unter anderem gewann er 2002 beim Internationalen Carl Nielsen Flötenwettbewerb Odense den ersten Preis, 2004 wurde ihm der zweite Preis sowie der Brüder-Busch-Preis des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD verliehen. 2006 wurde er mit seinem Bläserquintett Chantily erneut Preisträger des ARD-Wettbewerbs, dem Ensemble wurden der zweite Preis, der Publikumspreis sowie der Preis für das Auftragswerk zuerkannt. Im Jahr 2005 erhielt er den Förderpreis Musik des Landes Rheinland-Pfalz und übernahm einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin. Seit September 2002 ist er Soloflötist im Konzerthausorchester Berlin.
Pirmin Grehl spielte als Solist bereits mit zahlreichen renommierten deutschen Orchestern und hat für verschiedene Rundfunkanstalten und Fernsehsender Aufnahmen eingespielt. Im Januar 2006 spielte er sein Japan-Debüt als Solist in der Suntory Hall in Tokyo mit dem New Japan Philharmonic Orchesta.


Achtung! Geändertes Programm


Schlosstheater im Neuen Palais von Potsdam-Sanssouci
Aufzeichnung vom 17.1.2009


Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 49 f-Moll ("La passione")

Carl Philipp Emanuel Bach
Konzert für Flöte und Orchester d-Moll

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Franz Xaver Richter
Konzert für Flöte und Orchester e-Moll

Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 59 A-Dur ("Feuersinfonie")


Pirmin Grehl, Flöte
Kammerakademie Potsdam
Leitung: Federico Maria Sardelli