Studiokonzert Live

Mein blaues Klavier

Die Sopranistin Rinnat Moriah
Die Sopranistin Rinnat Moriah © Website Rinnat Moriah
12.05.2015
Der Thementag endet mit einem besonderen Konzert - auf dem Programm im Studio Britz stehen Werke deutsch-jüdischer Komponisten, die das israelische Musikleben in den ersten Jahrzehnten geprägt haben. Gesungen und gespielt werden sie von renommierten Künstlerinnen und Künstlern.
Zum Abschluss des Thementages „50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen" senden wir ein Live-Studio-Konzert aus der ehemaligen Sendestelle Britz in Berlin-Neukölln. Dieser historische Ort wird seit einigen Monaten als Produktionsort für Musikaufnahmen genutzt. Die akustischen und atmosphärischen Bedingungen dort sind ideal. An diesem Abend finden das industriegeschichtliche Flair des Ortes, seine rundfunkgeschichtliche Bedeutung und der musikalische Inhalt des Konzerts - wie füreinander geschaffen - zueinander.
Das Konzertprogramm bietet Werke jüdischer Komponisten, die in Deutschland geboren wurden und in das Mandatsgebiet Palästina ausgewandert bzw. geflohen sind und die das Musikleben des jungen israelischen Staates wesentlich geprägt haben. Zum Teil haben sie als Kinder Deutschland verlassen, zum Teil haben Sie noch ihre musikalische Karriere hier zu besseren Zeiten, also vor 1933, begonnen. Ihre Biografien sind unterschiedlich wie ihre musikalischen Wege.
In der stilistischen Vielfalt ihres Schaffens zeigen sich sowohl die Prägungen ihrer Herkunft als auch die Herausforderungen, die sie in ihrer neuen Heimat bewältigen mussten. In sehr unterschiedlicher Art haben sie sich der neuen akustischen und kulturellen Herkunft ihres neuen Landes angenähert. Immer wieder sind sie aber auch zu ihren kulturellen Wurzeln, der Musik Mitteleuropas und vor allem zur Lyrik deutscher Sprache zurückgekehrt. Das berühmte Gedicht "Mein blaues Klavier" von Else Lasker-Schüler haben fast alle deutsch-jüdischen Komponisten vertont. An diesem Abend erklingt es in einer Fassung von Erich Walter Sternberg.
Veranstalter dieses besonderen Konzertes mit selten zu hörenden Musikwerken ist Deutschlandradio Kultur in Kooperation mit der roc berlin und dem Israel Music Institute Tel Aviv, mit besonderer Unterstützung des Auswärtigen Amtes.
Namhafte Solisten wie die Sängerinnen Rinnat Moriah und Annerose Hummel, die Pianisten Ohad Ben-Ari und Holger Groschopp, die Saxofonistin Claudia Tesorino, der Geiger Asaf Levy und Mitglieder des Deutschens Symphonie Orchesters Berlin und anderer Berliner Orchester singen und spielen Solostücke, Ensemblewerke und Klavierlieder des Leipzigers Shabtai Petruschka, der Berliner Ram Da-Oz, Josef Tal und Erich Walter Sternberg, der beiden Ostpreußen Abel Ehrlich und Hanoch Jacoby, des Münchners Paul Ben-Haim und des Gelsenkircheners Ben Zion Orgad.
50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
Live aus dem Studio Britz in Berlin-Neukölln
Deutsch-jüdische Komponisten in Israel
Ram Da-Oz
Divertimento für Blechbläser
Erich Walter Sternberg
"Östliche Visionen" für Klavier
Paul Ben-Haim
Drei Lieder ohne Worte für Alt-Saxophon und Klavier
Erich Walter Sternberg
"Mein blaues Klavier" für Mezzosopran und Klavier
"Lullaby" für Sopran und Klavier
Hanoch Jacoby
Jewish Oriental Folk Tunes für Blechbläserquintett (Ausschnitte)
Ben-Zion Orgad
"Back to Suafir" für Mezzosopran und Ensemble
ca. 21.05 Uhr Konzertpause, darin Gespräche zu Leben und Werk der Komponisten mit Ram Da-Oz, Ohad Ben Ari und Jehudit Fischer (der Tochter Abel Ehrlichs)
Abel Ehrlich
"Bashrav" für Violine solo
Hanoch Jacoby
Drei Rilke-Lieder für Mezzosopran, Klavier und Viola
Hanoch Jacoby
Quintett für Holzbläser
Shabtai Petruschka
Jüdischer Tanz von der Krim, Chassidischer Tanz für Blechbläser
Rinnat Moriah, Sopran
Annerose Hummel, Mezzosopran
Claudia Tesorino, Saxophon
Asaf Levy, Violine
Henry Pieper, Viola
Ohad Ben-Ari, Holger Groschopp, Klavier
Blechbläser des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin
Polyphonia Ensemble Berlin
Leitung: Gerhardt Müller-Goldboom
aus Zeitgründen konnten wir leider nicht senden:
Josef Tal
Drei Lieder für Sopran und Klavier auf Texte von Rachel Bluwstein
Dieses Werk wird in der Sendung "Die Besondere Aufnahme" nachträglich gesendet