Mehr zu den Ergebnissen der Bertelsmann-Stiftung hören Sie im Beitrag von Stefan Maas:
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"Wir brauchen gut geschulte Fachkräfte in den Kitas"
Als Reaktion auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zur frühkindlichen Erziehung fordert der Verband Bildung und Erziehung eine bessere Qualifizierung der Erzieher. Der Vorsitzende des Verbandes, Udo Beckmann, schlägt eine Fachhochschulausbildung vor.
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der frühkindlichen Erziehung auf. So gibt es beim Betreuungsschlüssel erhebliche Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland. Dass der Wohnort über Bildungschancen entscheidet, kritisiert Udo Beckmann vom Verband Bildung und Erziehung:
"Der Staat muss sicherstellen, dass es gleiche Bildungschancen gibt, unabhängig vom Wohnort und unabhängig auch von der sozialen Herkunft. Davon sind wir noch weit entfernt. Hier gilt es, viel Geld in die Hand zu nehmen und vor allen Dingen dafür zu sorgen, dass Bildungswege gegangen werden können unabhängig vom Sozialstatus und vom Einkommen der Eltern."
Erzieher mit Fachhochschulstudium?
Da man inzwischen weiß, wie wichtig die Förderung der Kinder in den ersten Lebensjahren sei, gelte es, die Erzieher entsprechend zu qualifizieren:
"Damit sind wir bei dem Punkt, das wir natürlich in den Kitas gut geschulte Fachkräfte brauchen, gut geschulte und qualifizierte Erzieherinnen haben, die auch eine Ausbildung haben im Umgang mit Deutsch als Fremdsprache. Vor allen Dingen brauchen wir Anreize, kleine Lerngruppen, die ermöglichen, dass sich Erzieherinnen den Kindern gut zuwenden können."
Neben einem guten Personalschlüssel in den Kitas sei deshalb eine entsprechend qualitativ hochwertige Ausbildung der Erzieher wichtig, "eventuell auch ein Fachhochschulstudium, wie wir es aus anderen europäischen Ländern kennen".
Kitas hätten auch bessere Möglichkeiten als Schulen, an die Eltern der Kinder heranzukommen. So könnten Kitas dann Eltern beraten oder ihnen Sprachkurse anbieten.