Studie zu Unterhaltungsmusik: Leadgesang ist leiser geworden

    Dave Grohl spielt bei einem Konzert mit den Foo Fighters auf der Bühne Gitarre und wirft seinen Kopf mit den langen Haaren nach hinten.
    Dave Grohl (Sänger der Foo Fighters) © imago / PA Images / Lexie Harrison-Cripps
    Verglichen mit den Songs vor etwa 70 Jahren ist die Hauptgesangsstimme in der Unterhaltungsmusik messbar leiser geworden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der Universität Oldenburg, die im Fachblatt "JASA Express Letters" veröffentlicht wurde. Analysiert wurden mehr als 700 Songs, unter anderem die vier höchstplatzierten Lieder in den Jahresendlisten der US-amerikanischen "Billboard Hot 100 Charts" von 1946 bis 2020. Die Wissenschaftler bestimmten das Pegelverhältnis von Gesangsstimme zu Begleitung (LAR: "lead vocal to accompaniment ratio"). Das Ergebnis zeigt einen signifikanten Abwärtstrend des LAR von etwa fünf Dezibel auf etwa ein Dezibel. Die Autoren führen dies auf die Fortschritte in Aufnahme- und Musiktechnik zurück. Nach 1975 sei das LAR dann konstant geblieben. Dabei war der Leadgesang im Vergleich zum Rest der Band im Country am lautesten, gefolgt von Rap und Pop. Bei Rock war das Verhältnis nahezu ausgeglichen, während im Metal die Begleitung in den meisten Fällen lauter war als der Hauptgesang.