Studie: Bildpsychologie auf Gemälden Alter Meister wirkt auch heute noch

    Museumsbesucher- und besucherinnen betrachten die Sixtinische Madonna von Raffael in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.
    Die Sixtinische Madonna in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden © imago images / Rainer Weisflog
    Es ist ein beliebtes Stilmittel der Alten Meister: Eine Figur zeigt mit dem Finger dorthin, wohin auch der Betrachter schauen soll. Ob diese Zeigegesten heute noch funktionieren, wollte die Uni Wien mit einem Experiment herausfinden. Dafür nutzten sie Gemälde der Renaissance und der Barock - Maler wie Raffael, Michelangelo, Rembrandt oder Rubens setzen häufig solche Fingerzeige ein. Über das Ergebnis berichtet die österreichische Zeitung "Der Standard": Auch heute noch folgen die Menschen intuitiv den vorgegebenen Blickrichtungen. Für die Forscher war demnach überraschend, dass die Probanden nur eine halbe Sekunde auf den Finger schauen mussten, um richtig gelenkt zu werden. Die Untersuchung wurde mit Hilfe von "Eyetracking" durchgeführt. Bei der Methode werden die Pupillenbewegungen von Personen aufgezeichnet, während sie ein Kunstwerk betrachten. So lassen sich zum Teil jahrhundertealte Theorien über die Wirkung von Bildern überprüfen.