Streit um Rabbinerausbildung: Zentralrat und Jüdische Gemeinde nähern sich an

    Blick auf das Gebäudeensemble vom Abraham Geiger Kolleg am Institut für Jüdische Theologie am Am Neuen Palais in Potsdam.
    Abraham Geiger Kolleg am Institut für Jüdische Theologie am Am Neuen Palais in Potsdam. © IMAGO / Jürgen Ritter
    13.01.2023
    Im Streit zwischen dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin über die Potsdamer Rabbinerausbildung sind verschiedene Missverständnisse geklärt worden. Wie der Zentralrat mitteilte, sei er fälschlich davon ausgegangen, dass der Gründer und frühere Direktor des Abraham-Geiger-Kollegs, Rabbiner Walter Homolka, dort auch künftig eine führende Funktion ausüben werde. Zudem hätten Zentralratspräsident Josef Schuster und der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe vereinbart, "gemeinsam die nächsten Schritte zu beraten". Am Donnerstag hatte die Jüdische Gemeinde bekannt gegeben, dass sie die Trägerschaft des liberalen Geiger-Kollegs übernimmt. Der Zentralrat lehnte diese Entscheidung ab. Sie sei ohne Rücksprache mit Studierenden, Beschäftigten und Zuwendungsgebern erfolgt. Er stellte eine weitere Förderung infrage. An der Rabbinerschule hatte es Vorwürfe der sexualisierten Belästigung gegeben, darum sollen die Strukturen verändert werden. Der Zentralrat sieht ein persönliches Fehlverhalten beim früheren Rektor des Kollegs, Walter Homolka. Dieser bestreitet die Vorwürfe. Als Verhandlungstermin für den Rechtsstreit zwischen Homolka und dem Zentralrat wurde nun der 7. Februar angesetzt.