Streit um mögliche Abwicklung der Buchwissenschaft in Leipzig

Um die Neubesetzung der Professur für Buchwissenschaften an der Universität Leipzig ist ein bundesweit beachteter Streit entbrannt. Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels hatte Befürchtungen geäußert, der seltenen Studienrichtung drohe in der traditionsreichen Bücherstadt das Aus. Das wies nun der Pressesprecher der Universität Leipzig, Carsten Heckmann, gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zurück: Die Professur werde weiterentwickelt und in eine Professur für Medienwandel mit Schwerpunkt Buchkultur und digitale Publikationen umbenannt. Leipzigs Kulturbürgermeisterin Jennicke (Linke) hatte auf KNA-Anfrage erklärt, die Abschaffung würde einen herben Verlust für die Tradition der Buch- und Verlagsstadt bedeuten, aber vor allem auch für die lebendige Buchkultur Leipzigs. Hintergrund ist laut Börsenblatt die geplante Neubesetzung der Stelle mit einem Forscher, der kein ausgewiesener Buchwissenschaftler ist, sondern dessen Schwerpunkte auf Fernsehen und digitalen Medien liegen. Es drohe damit eine inhaltliche Umdefinierung der Professur, die sich originär mit Geschichte, Ökonomie und Theorie des Buches sowie Buchhandels- und Verlagsforschung befasst.