Streit um Herkunft: Sängerin Sainte-Marie wird Auszeichnung aberkannt

    Die Folksängerin Buffy Sainte-Marie hat ein Mikrofon in der Hand und trägt einen bunten Schnur-Poncho.
    Was ist Identität und wer bestimmt über sie? Buffy Sainte-Marie bei einem Auftritt in Ottawa. © picture alliance / Sean Kilpatrick
    Die Sängerin Buffy Sainte-Marie gilt als erste indigene Oscar-Gewinnerin. An ihrer Herkunft gibt es allerdings schon länger Zweifel. Die kanadische Regierung entzog ihr deswegen nun die höchste zivile Auszeichnung des Landes, den Order of Canada. Die 83-jährige Sainte-Marie hatte über Jahrzehnte immer wieder öffentlich erzählt, sie gehöre dem indigenen Volk der Cree an und stamme aus einem Reservat in Kanada. Außerdem setzte sie sich für die Rechte der kandischen Ureinwohner ein. Die kanadische Post brachte sogar eine Briefmarke mit ihrem Bild heraus. 2023 legte dann der kanadische Rundfunk CBC offizielle Dokumente vor, die Sainte-Maries indigene Herkunft widerlegte. Tatsächlich soll sie in einer europäisch-stämmigen US-Familie geboren worden sein. Buffy Sainte-Marie begann ihre Karriere in den 1960er Jahren in der New Yorker Folk-Szene. 1983 erhielt sie für den von ihr mitgeschriebenen Filmsong "Up Where We Belong" einen Oscar.