Strasser: Pamuk wird jetzt in der Türkei gebraucht
Der Präsident des deutschen P.E.N.-Zentrums, Johano Strasser, hat nach der Absage der Deutschlandreise von Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk Verständnis für dessen Entscheidung gezeigt.
Die aktuelle Drohung gegen Pamuk vom Drahtzieher der Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink sei ernst zu nehmen. Auch in Deutschland gebe es unter den Türken militante Nationalisten, sagte der Chef der deutschen Schriftstellervereinigung im Deutschlandradio Kultur.
Strasser betonte ebenso, dass Pamuk nach den Protesten gegen den Journalistenmord in der Türkei dringender gebraucht werde: "Die türkische Gesellschaft ist durch den Mord an Hrant Dink in Bewegung geraten. So viele Menschen wie in letzter Zeit haben sich noch nie öffentlich auf der Straße gegen die Nationalisten gezeigt und er ist die eigentliche Leitfigur dieser Bewegung."
Strasser forderte, die Demokratiebewegung in der Türkei mehr zu unterstützen. Dafür müsse auch die Tür für einen EU-Beitritt aufgehalten werden, aber "die EU sollte weiter deutlich machen, dass der Weg in die EU für die Türkei nur möglich ist, wenn mehr Demokratie dort herrscht."
Strasser sagte weiter, dass vor allem die türkischen Jugendlichen in den Schulen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit erzogen werden müssten. Die türkische Regierung sei aber offenbar nicht in der Lage, den noch immer in der Türkei geltenden Paragraphen gegen eine "Verunglimpfung des Türkentums" abzuschaffen: "Das ist ein sehr trauriger Tatbestand."
Sie können das vollständige Gespräch mit Johano Strasser für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
Strasser betonte ebenso, dass Pamuk nach den Protesten gegen den Journalistenmord in der Türkei dringender gebraucht werde: "Die türkische Gesellschaft ist durch den Mord an Hrant Dink in Bewegung geraten. So viele Menschen wie in letzter Zeit haben sich noch nie öffentlich auf der Straße gegen die Nationalisten gezeigt und er ist die eigentliche Leitfigur dieser Bewegung."
Strasser forderte, die Demokratiebewegung in der Türkei mehr zu unterstützen. Dafür müsse auch die Tür für einen EU-Beitritt aufgehalten werden, aber "die EU sollte weiter deutlich machen, dass der Weg in die EU für die Türkei nur möglich ist, wenn mehr Demokratie dort herrscht."
Strasser sagte weiter, dass vor allem die türkischen Jugendlichen in den Schulen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit erzogen werden müssten. Die türkische Regierung sei aber offenbar nicht in der Lage, den noch immer in der Türkei geltenden Paragraphen gegen eine "Verunglimpfung des Türkentums" abzuschaffen: "Das ist ein sehr trauriger Tatbestand."
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