Stoltenberg oder Solberg?
Ministerpräsident Jens Stoltenberg ist in Norwegen seit acht Jahren im Amt. Er ist beliebt und erfolgreich. Doch genau das könnte für ihn zum Problem werden. Viele Norweger wollen etwas Neues wagen und könnten deshalb Erna Solberg von den Konservativen zur Regierungschefin wählen.
Norwegen hat die Wahl.
Für den Titelverteidiger Jens Stoltenberg sieht es schlecht aus. Zwar hat er in den Umfragen der letzten Wochen deutlich aufgeholt, unterm Strich aber wird es kaum noch einmal reichen für seine rot-rot-grüne Regierung.
Seit acht Jahren ist Stoltenberg im Amt. Der Mann ist immer noch beliebt. Seine souveränen Auftritte nach den Anschlägen von Oslo und Ütöya haben Eindruck hinterlassen beim Wähler. Kritik an ihm gibt es nur wenig, seine Wirtschaftsbilanz ist beeindruckend, seine Sparsamkeit auch.
Jens Stoltenberg: "Es ist sehr wichtig, nicht mehr Geld in das System zu pumpen. Das würde die ganze Wirtschaft gefährden. Diese Regierung hat weniger als vier Prozent der Öl-Reserven verwendet. Wir benutzen das Geld nur für Sachen, die funktionieren, nicht für unsichere Sachen."
Trotzdem: die Sozialdemokraten können kaum von ihrem sparsamen und volksnahen Vorsitzenden profitieren. Stoltenbergs Koalitionspartner könnten sogar ganz aus dem Parlament fliegen. Warum?
Stanghelle: "Die Wähler haben jetzt eher den Wunsch, ein paar neue Gesichter zu sehen. Vielleicht auch ein paar neue Ideen. Sie wollen aber keinen Systemwechsel."
Der Parteienforscher Harald Stanghelle ist sich sicher: Gerade weil Norwegen so erfolgreich ist, wollen die Menschen jetzt mal etwas anderes wagen.
Da kommt sie ins Spiel: Erna Solberg. Ihre konservative Hoyre-Partei liegt fast gleichauf mit den Sozialdemokraten. Die eher gemütlich und bodenständig wirkende 52-Jährige scheint damit am Ziel ihrer Träume.
"Erna Solberg ist eine gemäßigte Konservative. Ich glaube, viele Menschen in Deutschland würden einige Charaktereigenschaften von Angela Merkel in Erna Solberg wiederfinden."
"Das ist eine große Ehre für mich. Angela Merkel ist eine fantastische Politikerin, eine unglaublich talentierte Frau. Sie ist eine, die etwas bewegt. Und nur daran sollten Politiker gemessen werden."
Solberg ist schon lange in Norwegens Politik dabei, hat sich gewandelt von der angeblich "eisernen Erna" zur Kümmerin. Wenn sie gewinnt, möchte sie in Norwegen mehr Geld investieren.
Solberg: "Die Basis ist: sichere Jobs zu schaffen. Wir brauchen andere und neue Arbeitsplätze, die nicht vom Ölgeschäft abhängen. Norwegen geht es eigentlich gut. Aber jeder Deutsche, der bei uns mal mit dem Auto unterwegs war, weiß, dass zum Beispiel unsere Straßen ein Abenteuer sind."
Gleich ein ganzes Dutzend mal sind Solberg und Stoltenberg im norwegischen Fernsehen gegeneinander angetreten. Richtig begeistert waren die Wähler trotzdem nicht. Zu eng, zu nah sind sich die beiden. Unterschiede werden erst deutlich, wenn es um die Koalitionspartner geht.
Sie könnte am Ende alles entscheiden. Siv Jensen, die Vorsitzende der "Fremskrittspartiet." Ihre Partei gibt sich mal liberal, mal rechtspopulistisch, immer etwas lauter als die anderen. Bettelnde Roma in Oslos Innenstadt? "Setzt sie in einen Bus und karrt sie zurück auf den Balkan", sagt Jensen.
Gut möglich, dass sie trotzdem bald mitregieren darf. Erna Solberg will Jensen ins Kabinett einbinden, auch wenn es nur zu einer Minderheitsregierung reicht. Es wäre wohl ihre allerletzte Chance.
Für den Titelverteidiger Jens Stoltenberg sieht es schlecht aus. Zwar hat er in den Umfragen der letzten Wochen deutlich aufgeholt, unterm Strich aber wird es kaum noch einmal reichen für seine rot-rot-grüne Regierung.
Seit acht Jahren ist Stoltenberg im Amt. Der Mann ist immer noch beliebt. Seine souveränen Auftritte nach den Anschlägen von Oslo und Ütöya haben Eindruck hinterlassen beim Wähler. Kritik an ihm gibt es nur wenig, seine Wirtschaftsbilanz ist beeindruckend, seine Sparsamkeit auch.
Jens Stoltenberg: "Es ist sehr wichtig, nicht mehr Geld in das System zu pumpen. Das würde die ganze Wirtschaft gefährden. Diese Regierung hat weniger als vier Prozent der Öl-Reserven verwendet. Wir benutzen das Geld nur für Sachen, die funktionieren, nicht für unsichere Sachen."
Trotzdem: die Sozialdemokraten können kaum von ihrem sparsamen und volksnahen Vorsitzenden profitieren. Stoltenbergs Koalitionspartner könnten sogar ganz aus dem Parlament fliegen. Warum?
Stanghelle: "Die Wähler haben jetzt eher den Wunsch, ein paar neue Gesichter zu sehen. Vielleicht auch ein paar neue Ideen. Sie wollen aber keinen Systemwechsel."
Der Parteienforscher Harald Stanghelle ist sich sicher: Gerade weil Norwegen so erfolgreich ist, wollen die Menschen jetzt mal etwas anderes wagen.
Da kommt sie ins Spiel: Erna Solberg. Ihre konservative Hoyre-Partei liegt fast gleichauf mit den Sozialdemokraten. Die eher gemütlich und bodenständig wirkende 52-Jährige scheint damit am Ziel ihrer Träume.
"Erna Solberg ist eine gemäßigte Konservative. Ich glaube, viele Menschen in Deutschland würden einige Charaktereigenschaften von Angela Merkel in Erna Solberg wiederfinden."
"Das ist eine große Ehre für mich. Angela Merkel ist eine fantastische Politikerin, eine unglaublich talentierte Frau. Sie ist eine, die etwas bewegt. Und nur daran sollten Politiker gemessen werden."
Solberg ist schon lange in Norwegens Politik dabei, hat sich gewandelt von der angeblich "eisernen Erna" zur Kümmerin. Wenn sie gewinnt, möchte sie in Norwegen mehr Geld investieren.
Solberg: "Die Basis ist: sichere Jobs zu schaffen. Wir brauchen andere und neue Arbeitsplätze, die nicht vom Ölgeschäft abhängen. Norwegen geht es eigentlich gut. Aber jeder Deutsche, der bei uns mal mit dem Auto unterwegs war, weiß, dass zum Beispiel unsere Straßen ein Abenteuer sind."
Gleich ein ganzes Dutzend mal sind Solberg und Stoltenberg im norwegischen Fernsehen gegeneinander angetreten. Richtig begeistert waren die Wähler trotzdem nicht. Zu eng, zu nah sind sich die beiden. Unterschiede werden erst deutlich, wenn es um die Koalitionspartner geht.
Sie könnte am Ende alles entscheiden. Siv Jensen, die Vorsitzende der "Fremskrittspartiet." Ihre Partei gibt sich mal liberal, mal rechtspopulistisch, immer etwas lauter als die anderen. Bettelnde Roma in Oslos Innenstadt? "Setzt sie in einen Bus und karrt sie zurück auf den Balkan", sagt Jensen.
Gut möglich, dass sie trotzdem bald mitregieren darf. Erna Solberg will Jensen ins Kabinett einbinden, auch wenn es nur zu einer Minderheitsregierung reicht. Es wäre wohl ihre allerletzte Chance.

Die norwegische Oppositionsführerin Erna Solberg von der konservativen Hoyre Partei© picture alliance / dpa /Fredrik Varfjell