Stiftungen kritisieren Verurteilung zu lebenslanger Haft des türkischen Kulturmäzens Kavala

    Osman Kavala, der Präsident der türkischen Kulturorganisation Anadolu Kultur, bei einer Pressekonferenz im Europäischen Parlament am 11.12.2014
    Osman Kavala, der Präsident der türkischen Kulturorganisation Anadolu Kultur, bei einer Pressekonferenz im Europäischen Parlament am 11.12.2014 © imago images / ZUMAw80 / Wiktor Dabkowski
    Mehrere deutsche Stiftungen haben die rechtskräftige Verurteilung des türkischen Kulturförderers Osman Kavala zu lebenslanger Haft scharf kritisiert. Eine am Montag veröffentlichte Erklärung wurde unter anderen von der Grünen-nahen Heinrich Böll-Stiftung, der SPD-nahen Friedrich Ebert-Stiftung und der FDP-nahen Friedrich Naumann-Stiftung unterzeichnet. Darin heißt es, die Verurteilung Kavalas sei entgegen einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte erfolgt. Sie sei aus Sicht europäischer Stiftungen ein herber Rückschlag für die Beziehungen zwischen Europa und der Türkei. Das türkische Oberste Berufungsgericht hatte am Donnerstag das Urteil zu lebenslanger Haft gegen Kavala bestätigt. Der 65-Jährige sitzt seit 2017 im Gefängnis und war 2022 in erster Instanz verurteilt worden. Er wurde eines Umsturzversuchs im Zusammenhang mit den regierungskritischen Gezi-Protesten 2013 beschuldigt. Osman Kavala förderte zahlreiche zivilgesellschaftliche Projekte in der Türkei. Er ist Gründer der Organisation Anadolu Kültür.