Stiftung übernimmt Gedenkstätten Jamlitz und Leistikowstraße

    Ein Zellentrakt des früheren KGB-Gefängnisses in der heutigen Gedenkstätte Leistikowstraße in Potsdam (Brandenburg), aufgenommen am 25.03.2014. Fünf Jahre nach Eröffnung unterstützt die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam immer mehr Menschen bei Klärung des Schicksals von Angehörigen.
    Zellentrakt des früheren KGB-Gefängnisses in der heutigen Gedenkstätte Leistikowstraße in Potsdam © dpa / picture alliance / Ralf Hirschberger
    Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten erhält Zuwachs: Künftig gehören ihr auch die Erinnerungsorte Jamlitz und Leistikowstraße Potsdam an, wie die Landesregierung in Potsdam beschloss. Das frühere "Arbeitslager Lieberose" in Jamlitz war der wichtigste Ort der Shoah in Brandenburg, wie Kulturministerin Manja Schüle (SPD) erklärte. Dort ermordeten die Nationalsozialisten im Februar 1945 mehr als 1.300 jüdische Häftlinge. Somit war es der größte Massenmord an Juden außerhalb der Hauptlager auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg. Auch das ehemalige Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in der Potsdamer Leistikowstraße 1 ist mit seinen originalen Haftzellen mit zugemauerten Fenstern und Inschriften von Häftlingen "ein erschreckend authentischer Ort", wie Schüle betonte. Dort wurden Frauen und Männer festgehalten, von denen viele starben oder von Militärtribunalen im Schnellverfahren zum Tode verurteilt wurden. Notwendig seien solche Gedenkstätten "mehr denn je für eine aktive, lebendige Erinnerungskultur, um jedweder Form von Revanchismus, Antisemitismus, Fake News und rechter Hetze entgegen zu treten", so die Ministerin.