Steuerhinterziehung

    Uli Hoeneß muss ins Gefängnis

    Uli Hoeneß blickt zerknirscht.
    Der Präsident des FC Bayern München Uli Hoeneß, am vierten Prozesstag. © Christof Stache, dpa / picture-alliance
    Das Landgericht München hat Uli Hoeneß zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Bayern-Manager wurde wegen Steuerhinterziehung in sieben Fällen schuldig gesprochen.
    Das Langericht München II hat Bayern-Manager Uli Hoeneß zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Richter sprachen ihn am Donnerstag wegen Steuerhinterziehung in sieben Fällen schuldig.
    Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haft von fünf Jahren und sechs Monaten gefordert. Die Anklage forderte höchstens eine Bewährungsstrafe. Hoeneß bleibt zunächst frei. Sein Anwalt will in Revision gehen.
    Der Gerichtsprozess, der am Montag begonnen hatte, hielt einige Überraschungen bereit. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 62-Jährigen wegen der Steuerhinterziehung von 3,5 Millionen Euro erhoben. Am Ende hatte Hoeneß dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mindestens 27,2 Millionen Euro an Steuern vorenthalten.
    "Das Urteil geht in Ordnung", sagte der Wirtschaftsethiker Chritsoph Lütge im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Dies gelte unter juristischen Gesichtspunkten, aber auch mit Blick auf das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen. Die Entscheidung der Richter werde eine positive Wirkung auf die Steuermoral in Deutschland haben, so Lütge.
    In unserem Mediengespräch nannte ihn die Wochenzeitschrift "Freitag" einen "Antidemokrat" und einen "altruistischer Tyrann".
    Reaktionen auf das Urteil
    Während die taz Uli Hoeneß ein Knast-Abo anbot, twitterte Grünen-Politikerin Renate Künast: "Haftstrafe ohne Bewährung war unausweichlich. Vor dem Gesetz sind alle gleich. Das Gericht hat seine Aufgabe im Rechtsstaat erfüllt." Andere kommentierten: "Das Runde muss für 3, 5 Jahre ins Eckige." und "Wurst-Käs-Szenario".
    DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hielt dagegen: "Die großen Verdienste von Uli Hoeneß für Bayern München und den gesamten deutschen Fußball bleiben unabhängig von diesem Prozess bestehen." Toni Hofreiter, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Grüne sagte gegenüber der "Rheinischen Post": "27 Millionen Euro zu hinterziehen, ist kein Kavaliersdelikt. Hoeneß wird als Bayern-Präsident jetzt zurücktreten müssen."

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