Stephen Kings Horrorklassiker im Kino

Warum das Remake von "Es" so erfolgreich ist

Der Clown Pennywise (Tim Curry) in einer Szene der Stephen-King-Verfilmung "Es" von 1990.
Szene aus der Stephen-King-Verfilmung "Es" von 1990: Das Böse in der Gestalt des Clowns Pennywise (Tim Curry), terrorisiert eine Kleinstadt. © imago / United Archives
Rolf Giesen im Gespräch mit Gesa Ufer · 26.09.2017
In den USA bricht die Neuverfilmung von Stephen Kings "Es" alle Kinorekorde. Ab Donnerstag ist "Es" auch in Deutschland zu sehen. Der Filmwissenschaftler Rolf Giesen erklärt, was den Film gerade jetzt so erfolgreich macht.
27 Jahre nach dem Fernsehfilm kommt Stephen Kings Meisterwerk "Es" jetzt auch in die deutschen Kinos. In den USA hat die Neuverfilmung des Horrorklassikers um den Monsterclown Pennywise bereits alle Kinorekorde geknackt.
Das liegt für Rolf Giesen, einen der führenden deutschen Horrorfilmexperten, auch an der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation:
"Immer wenn etwas Neues im Busch ist, dann kommen auch Elemente des Aberglaubens, der Furcht und so weiter", sagte Giesen im Deutschlandfunk Kultur. "Dass dieser Film ein solcher Erfolg in Amerika ist, jetzt gerade im Jahr 2017, deutet darauf hin, dass Horrorstoff und Horrorfilme auch immer Krisenstoffe sind. Dass sie besonders populär werden, wenn etwas faul ist im Staate Dänemark."
Attraktiv sei auch, dass der Film ein Märchen ist: "Es ist eine Initiationsgeschichte von Kindern, die ausziehen, das Fürchten zu lernen. Also im Grunde eine Grimmsche Fabel, die up to date gebracht worden ist, sozusagen in die 80er-Jahre in diesem Fall."
Und schließlich ist der Film Giesen zufolge auch einfach gut gemacht: "Also mit allen Effekten, die dem großen Blockbuster-Kino zur Verfügung stehen. Und er ist natürlich auch gut besetzt. Die Kinder sind sehr, sehr gut besetzt. Also, es kommt alles sehr glaubwürdig rüber."

Mit dem Baseballschläger auf die Leinwand geprügelt

Gerade hinsichtlich der Effekte unterscheidet sich die Kinofassung auch von dem Verfilmung aus dem Jahr 1990: "In dem alten Fernsehfilm war alles noch ein bisschen hausbacken, wir hatten noch nicht diese Effekte", sagt Giesen. "Vor allen Dingen hatten wir nicht diese Sound Effects. Diese Horrorfilme basieren hauptsächlich auf Sound Effects, das sind Schockeffekte." Er persönlich sei allerdings mehr ein Freund des "psychologischen Horrors", bei dem Dinge nur angedeutet würden - "wo sie also nicht mit dem Baseballschläger quasi auf die Leinwand geprügelt werden".
(uko)
Mehr zum Thema