Steinach in Thüringen

Im Tal liegt noch Schnee von gestern

Die Töchter von Horst Dressler haben ihr ganzes Leben über ihren Vater geschwiegen.
Die Töchter von Horst Dressler haben ihr ganzes Leben über ihren Vater geschwiegen. © picture alliance / dpa / Tim Brakemeier
Von Hans-Otto Reintsch · 26.04.2015
Steinach im Süden Thüringens. Unzählige Schieferfassaden füllen das Tal und die Hänge. Hier lebte Horst Dressler-Andress, Goebbels Ministerialrat im Reichsministerium für Propaganda, der auch in der DDR Karriere machte. Erstmals reden nun seine Töchter über den Vater.
Steinach. Nahe Sonneberg, im Süden Thüringens. Die Anwohner sprechen ein seltsames Schwäbisch, die anderen den Sonneberger Dialekt. Früher lebten sie an der innerdeutschen Grenze, in der Sackgasse, heute mitten in Deutschland. Steinach sucht jetzt seine Bestimmung als alpiner Skiort.
Bei Kriegsende wurde der Ort von den Amerikanern besetzt. Kampflos. Bevor die Russen kamen. Im unzerstörten Ort wurden viele Flüchtlinge untergebracht. Ihre Spuren sind Teil der Geschichte von Steinach.
Einer, der im Mai 1945 hier landete, war Horst Dressler-Andress. Er strandete bei Kriegsende hier. Unter Goebbels Ministerialrat im Reichsministerium für Propaganda. Nach dem Krieg saß er in Buchenwald in Haft. Als "Minderbelasteter" machte er bald in der DDR Karriere als Kulturfunktionär, Klassenkämpfer und Theaterregisseur. Seine Töchter, heute 85 und 70, mussten ein Leben lang schweigen. Jetzt reden sie. Zum ersten Mal.
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Die Aufnahme zeigt den Blick vom Aussichtspunkt Milonsruh auf dem Fellberg auf die südthüringische Stadt Steinach. © picture-alliance / ZB / Stefan Thomas
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