Staatskapelle Weimar ehrt Jubilar

Anlässlich des 200. Geburtstages von Robert Schumann steht dessen einziges Violinkonzert im Zentrum des 10. Sinfoniekonzerts der Staatskapelle Weimar. Wie kein anderer verstand es der große Romantiker, absolute musikalische Formen und poetischen Inhalt zu verschmelzen.
Sein letztes Orchesterwerk verschwand lange in der Versenkung, nachdem der Geiger Joseph Joachim, dem dieses gewidmet war, und Clara Schumann nach dem Tod des Komponisten beschlossen hatten, es weder aufzuführen noch drucken zu lassen. Bei späteren Veröffentlichungen, die angebliche Schwächen zu kaschieren meinten, erlebte das Konzert furchtbare Entstellungen. Erst Yehudi Menuhin brachte Schumanns Original als historisch fehlende Verbindung in der Violinliteratur wieder ins Bewusstsein der musikalischen Öffentlichkeit: als Brücke zwischen den Konzerten von Beethoven und Brahms und darüber hinaus als dem Instrument aus der Seele klingendes Werk, in dem von nachlassender Geisteskraft des Komponisten kein Funken zu spüren ist.

Unter der Leitung von Generalmusikdirektor und Chefdirigent Stefan Solyom bringt die Staatskapelle Weimar gemeinsam mit dem schwedischen Geiger Ulf Wallin diese ursprüngliche Fassung aus Schumanns Feder zur Aufführung. Zur Konzerteröffnung erklingt Antonin Dvořáks sinfonische Dichtung "Die Mittagshexe". Zudem steht die selten gespielte 6. Sinfonie des tschechischen Komponisten auf dem Programm. Neben dem unverkennbar prägenden Einfluss des großen Vorbilds Brahms schwingt in der strömenden Melodik vieler Themen auch Schumann mit. Der weiche Klang der Violinen und ihre gesangliche Melodieentfaltung schlagen die Brücke und ziehen sich als roter Faden durch das Werk.

Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar

Live aus der Weimarhalle

Antonin Dvořák
"Die Mittagshexe"

Robert Schumann:
Konzert für Violine und Orchester d-Moll (Urfassung)

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Antonin Dvořák
Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60


Ulf Wallin, Violine
Staatskapelle Weimar
Leitung: Stefan Solyom